Bericht Titel: Namibia, von Windhoek bis Kasane und zurück, eine 18 Tage Tour
ID: AF-Na-WI-Otj-14-10-2015
Name / Pseudonym: Loeffeline
Angaben Handicap
Grad der Behinderung (GdB): 100
Klassen (G,B,aG,H,BL,GL,RF): aG
Rollstuhlabhängigkeit: ja
Art der Behinderung: Ataxie
nähere Beschreibung: kann mit Unterstützung den Rollstuhl kurzzeitig verlassen, wenige Schritte und Treppenstufen sind möglich
Angaben Ausflug - Reise - Urlaub
Land: Afrika
Bundesland, Kanton, Bezirk: Namibia
Stadt/Ort: Rundreise durch Namibia mit Start in Windhoek
PLZ, ZIP:
Name Unterkunft: An verschiedenen Orten
Strasse:
Telefon:
e-Mail:
Datum, von: April 2014
Datum, bis: Mai 2014
Bericht Text:
War doch klar – kaum waren wir letztes Jahr von unserer Ersttäter-Namibia-Rundreise zurück, fingen schon die Planungen für die nächste Tour an. 2015 ? – nein, viel zu lange.
2014 soll es sein. Und der Caprivi soll es sein. Botswana, Chobe auch ? Aber klar, immer her damit. VicFalls vielleicht auch noch ? Ja doch, wenn schon, denn schon!
Nicht lange hat’s gedauert, dann stand das Gerüst und bereits Ende Juli war alles wesentliche unter Dach und Fach - Flug, Mietwagen, Unterkünfte, und das ganze für knapp 3 Wochen ab Ostern 2014.
Und wie das halt immer so bei uns ist – natürlich auf 8 Rädern.
Also los geht’s – begleitet uns auf unseren 8 Rädern bei unserer Tour von Windhoek bis nach Kasane / Botswana und zurück.
Und damit ihr schon mal wisst, worauf ihr euch freuen dürft, hier unsere Tour:
18.4.14 Abflug von Deutschland
19.4.14 Düsternbrook Guestfarm
20.4.14 Düsternbrook Guestfarm
21.4.14 Onguma Bush Camp
22.4.14 Onguma Bush Camp
23.4.14 Onguma Bush Camp
24.4.14 Hakusembe River Lodge
25.4.14 Hakusembe River Lodge
26.4.14 Namushasha River Lodge
27.4.14 Namushasha River Lodge
28.4.14 Chobe Marina Lodge
29.4.14 Chobe Marina Lodge (inkl. Boots- u. Pirschfahrt Chobe)
30.4.14 Chobe Marina Lodge (inkl. Ausflug VicFalls)
01.5.14 Mahangu Safari Lodge
02.5.14 Mahangu Safari Lodge
03.5.14 Gabus Game Ranch
04.5.14 Frans Indongo Lodge
05.5.14 Rückflug
06.5.14 Ankunft nach Deutschland
Samstag, 19.4.14
Die Anreise ist nicht weiter erwähnenswert. Kurz nach 5 Uhr morgens landen wir zum zweiten Mal auf namibischem Boden.
Die Einreiseformalitäten dauern etwas – es wurden im Flugzeug keine Einreiseformulare ausgeteilt. So muss nun jeder erst mal vor den Einreiseschaltern die Zettel ausfüllen.
Ich packe gleich mal eine Handvoll davon ein, die können wir für unseren Abstecher nach Botswana sicher gut brauchen.
Später dann lange Gesichter am ATM in der Halle. Er spuckt angeblich kein Geld aus, erzählt man mir. Trotzdem probiere ich es mit meiner VISA und kriege problemlos die geforderten 2000 N$, sogar in südafrikanischen Rand, wie praktisch. Die anderen haben es alle mit ihrer MAESTRO-Card probiert, die geht natürlich nicht.
Wieder eine lange Schlange, diesmal am AVIS-Schalter. Als wir endlich dran sind, erklärt der Mitarbeiter, zu seinem grössten Bedauern keinen gebuchten Hyundai IX35 mehr zur Verfügung stellen zu können. Dann grinst er breit: Wir kriegen ein kostenloses Upgrade auf einen Toyota Hilux SRX 4x4 double cab. Wenn’s uns recht ist. Was für eine Frage, klar ist uns das recht.
Allerdings müssen wir uns ein wenig gedulden. Der Wagen wird gerade vorbereitet und bekommt noch einen Satz neuer Reifen.
In der Zwischenzeit erstehen wir eine mtc-Prepaid-Karte fürs Handy und studieren die Reiseunterlagen. Diese waren wie auch schon im letzten Jahr bei AVIS für uns hinterlegt.
Dann ist der Wagen fertig, er hat 56930 km auf dem Tacho, und ich kriege alles Wichtige erklärt. So einen Kübel bin ich bisher noch nicht gefahren und lasse auch eine entsprechende Bemerkung fallen. Wieder dieses breite Grinsen – „Yaaaa, thiiis is Africaaa!“ Also DEN Spruch muss ich mir merken, der passt auf ja solchen Reisen in fast allen Lebenslagen …
Als eine der letzten aus unserer Maschine verlassen wir den Flughafen. Erst mal zur Merua Mall in den Superspar. Dort ist die Hölle los, kein Wunder. Es ist Ostersamstag, halb Namibia kauft ein. An Osterhasen und bunten Eiern vorbei fülle ich den Einkaufskorb zielgerichtet mit Getränken, Wasser, Keksen, Bananen und Zewarollen. Die kann man immer brauchen, auch wenn mein loeffelinchen anderer Meinung ist. Ich bestehe drauf, Zewarollen auch, basta.
Unsere Susi Sorglos (Navi), die letztes Jahr genau hier so kläglich versagt hat, lotst uns dieses Jahr dank mehrerer Updates sicher und problemlos durch Windhoek auf die B1 Richtung Norden und Düsternbrook, unserem ersten Domizil für die nächsten 2 Tage.
Wenige Kilometer nach dem Abzweig von der B1 auf dem Weg nach Düsternbrook plötzlich das da:
Kurz mal aussteigen und prüfen: Nur ca. 20cm, also keinesfalls „Too much water“.
4x4 rein und durch. Wir kennen das von Island bereits, no problem.
Insgesamt passieren wir 3 solcher abkommenden Riviere und erreichen am späteren Vormittag die Farm.
Wir bekommen im alten Kolonialhaus Zimmer Nr.5 und richten uns erst mal ein.
Ein Manko: Es gibt in diesem Zimmer nur eine Steckdose. Die ist schon mit den Nachttischlampen belegt, deren Kabel „kunstvoll“ auf einen Stecker getüdelt worden sind. Wohin jetzt mit unseren ganzen Ladegeräten ? Auch im Bad gibt es keine Steckdose. Zum Glück haben wir ja auf Reisen immer eine Mehrfachsteckdosenleiste plus einem Adapter für das jeweilige Land dabei. Und tagsüber können wir ja auf die Nachttischlampen verzichten.
Für den Nachmittag reservieren wir noch schnell die „Cats unlimited“ Tour, dann nehmen wir uns erst mal eine Auszeit.
Nachmittags findet dann die „Katzentour“ statt. Die Geparden – zwei Brüder – sind halbzahm und lassen sich von den Guides sogar streicheln, naja. Schöne und stattliche Tiere, aber insgesamt hat uns der Besuch der Geparden im CCF letztes Jahr besser gefallen.
Trotzdem ist es schön, diese herrlichen Tiere so aus der Nähe erleben zu dürfen.
Die „Show“ mit Rex, dem Leoparden ist hingegen schon deutlich spektakulärer. In bestem Nachmittags-Fotolicht wird ein malerischer Baum mit Fleischbrocken präpariert und wir spüren, Rex ist ganz in der Nähe. Tatsächlich: schon taucht er auf, spaziert über den präparierten Ast, ein hübscher Kerl und ein richtiger Profi.
Keine Frage, nichts geht über einen Leoparden in Freiheit, aber jeder Zoo-Leopard der Welt wäre wohl über einen solchen Job in natürlicher Umgebung froh und glücklich. Aber das ist ein ganz anderes Thema. Wir sind froh, ihn gesehen zu haben, denn wir wissen, dass die Chancen für uns auf eine Sichtung in freier Wildbahn verschwindend gering sind.
Später erkunden wir das Anwesen. Leider gibt es für Rollstuhlfahrer doch erhebliche Hürden: Unebenes Terrain mit jeder Menge Schotter, Sand, Treppen. Frühstück im 1.OG des Haupthauses, Abendessen unterhalb der Bar, alles mit Treppen. Insgesamt nichts, mit dem wir nicht fertig werden, aber für Betroffene mit stärkeren Einschränkungen wohl nicht mehr machbar. Das Personal ist aber sehr freundlich und hilfsbereit und unterstützt uns tatkräftig.
Unser Zimmer selbst ist aber vollkommen unproblematisch.
Insgesamt etwas schade, denn das Anwesen selbst ist sehr schön, die Lage über dem Flusstal schon fast spektakulär und die Aussicht von der Terrasse traumhaft.
Das alte „Deutsch-Südwest“ wird hochgehalten, vor allem auch in der Einrichtung und Dekoration. Eine Mitreisende beschreibt es treffend so: „Da fliegt man stundenlang tausende von Kilometern, und wenn man hier ins Wohnzimmer kommt, dann sieht es aus wie bei meiner Oma.“
Das Abendessen wird mit den anderen Gästen und dem Verwalter zusammen an einer großen Tafel eingenommen und familiär von großen Platten und Schüsseln serviert. Dabei wird jede Menge Afrikalatein geplaudert. Eine sehr nette Atmosphäre, das hat uns großen Spaß gemacht. Aber der Tag war lang, und schon bald ziehen wir uns zurück.
Abendessen:
Zwiebelsuppe
Kudubraten, Karotten, Nudeln, Soße, gemischter Salat
Schokokuchen mit Schoko- und Karamellsoße
Gefahrene Kilometer: 95
Sonntag, 20.4.14
Heute ist Ostersonntag
Nach einem frühen Frühstück starten wir um 7:30 Uhr die gestern noch gebuchte Panorama-Bergfahrt durch die Berge des Farmgeländes.
Mit von der Partie ist auch der sechsjährige Sohnemann unseres Guide. Er hat Osterferien und will natürlich seinen Papa begleiten. Während der Schulzeit lebt er in Windhoek und sieht ihn daher nur in den Ferien.
Die Fahrt selbst ist interessant und angenehm, erwähnenswerte Tiersichtungen bleiben jedoch aus. Auffällig sind die Unmengen von Sattelschrecken, die dick und fett wie große überreife Pflaumen überall herumhängen.
Im Anschluß unternehme ich ohne mein loeffelinchen eine Wanderung zum Andreas Dam. Für sie ist der Weg nicht machbar, sie nimmt eine Auszeit, denn die gestrige Anreise war doch sehr anstrengend.
Der Stausee ist gut gefüllt, die Hippos dümpeln weit draußen im See. Ansonsten jede Menge Wasservögel und ein paar Baboons am anderen Ufer.
Mittags wälze ich das 1000seitige Ungetüm von Bedienungsanleitung unseres Hilux. Mir ist nämlich gestern auf der Fahrt zur Gästefarm eine Warnlampe im Armaturenbrett aufgefallen, die kurz nach Windhoek aufleuchtete und seitdem nicht mehr ausgeht. Auf Seite 770 werde ich fündig: Ein Dieselfilter soll ausgetauscht werden. Blöd. Ist das dringend und wichtig ? Ich habe keine Ahnung von so was, und gerade deshalb beunruhigt es mich, auch angesichts der vor uns liegenden Strecke. Im Caprivi gibt es weit und breit keine AVIS-Filiale, das könnte dumm ausgehen.
Wir beschließen, morgen in Otjiwarongo bei der uns bereits aus dem letzten Jahr bekannten AVIS-Station vorbeizufahren. Das liegt auf dem Weg. Mal sehen was die sagen. Dummerweise ist morgen ja auch noch Feiertag, aber laut Bernd, dem Verwalter auf Düsternbrook, sind Mietwagenstationen auch an Sonn- und Feiertagen besetzt.
Den Nachmittag bis Sonnenuntergang verbringen wir gemütlich auf der Aussichtsterrasse:
Abends beim Essen erzähle ich von der Warnanzeige in unserem Hilux. Kommentar meiner Tischnachbarin: Vollkommen normal, bei ihrem Kleinwagen französischer Herkunft leuchtet immer irgendwas.
Das trägt zwar zur allgemeinen Erheiterung der Runde bei, beruhigt uns aber nicht wirklich.
In ebenso angenehmer Atmosphäre wie gestern klingt der Abend aus, für uns deutlich später als am Vortag.
Abendessen:
Kalte Ananassuppe (total lecker!)
Hähnchen, Gemsquash, Kartoffeln, Soße
Mousse au Chocolat
Gefahrene Kilometer: 0
Montag, 21.4.14
Ostermontag
Nach einem ausgiebigen und leckeren Frühstück verlassen wir Düsternbrook.
Wir haben heute bis zum Onguma Bushcamp eine ziemliche Strecke vor uns, zudem wollen wir ja noch bei AVIS in Otjiwarongo wegen der Warnanzeige im Armaturenbrett fragen.
Wir furten wieder fröhlich und erreichen unseren ersten Zwischenstopp bei AVIS nach ereignisloser Fahrt über die B1 .
Bei AVIS ist tatsächlich jemand da. Er meint, der Filter sollte zwar getauscht werden, das ist aber nicht dringend. Allerdings ist natürlich heute am Feiertag kein Mechaniker da. Er wird sich morgen bei den Fachleuten erkundigen und uns beim Onguma Bushcamp eine Nachricht hinterlassen. Dann erfahren wir auch, wo und wie das ganze vonstatten gehen soll. Dringend ist es auf keinen Fall, wir können unbesorgt weiterfahren. Ja dann …
Weiter geht die Fahrt. Hohes Gras säumt die B1, es steht zum Teil gut 2 Meter hoch. Jeweils gut 5 Meter rechts und links der Fahrbahn wurde jedoch gemäht. Trotzdem: Tiere seitlich der Fahrbahn sind kaum auszumachen, also gut aufpassen. Das ist eintönig und anstrengend.
Wir passieren ein paar Geschwindigkeitskontrollen, tanken in Tsumeb und pausieren ein paar Mal. Die Rastplätze weisen sehr oft tiefe Schlaglöcher und Senken auf, gut gefüllt mit Wasser. Die letzten Regenfälle sind offenbar noch nicht allzu lange her. An den feuchten Wasserrändern nehmen Schmetterlinge Feuchtigkeit auf.
Loeffelinchen beklagt sich: Der Fußraum auf der Beifahrerseite ist ganz naß geworden. Ob da bei der Furterei bei Düsternbrook Wasser in den Fahrgastraum gedrungen ist ? Hinten und bei mir ist alles trocken. Komisch. Wir können keine Ursache finden und werden das ganze weiter beobachten.
Auf dem Weg Richtung Norden zieht sich der Himmel immer mehr zu, es bleibt aber trocken.
So erreichen wir am Nachmittag das Onguma Bushcamp unmittelbar vor dem Von-Lindequist-Gate am Etosha Nationalpark.
Hier werden wir die nächsten 3 Nächte verbringen, haben also 2 volle Tage für den Ostteil des Etosha rund um Namutoni.
Wir erhalten Häuschen 11 (das linke im Bild) ganz in der Nähe der Rezeption, großzügig und hübsch. Sogar Wifi funktioniert hier noch, das ist ja klasse. Da kann ich direkt vom Bett aus noch ein paar Mails an die lieben daheim schreiben.
Diesmal haben wir sogar die Keramik fotografiert:
Anschließend erkunden wir das Anwesen und tatsächlich: Bis auf die 3 Stufen zum Restaurant gibt es keinerlei Hindernisse für uns.
Es fehlt lediglich ein Stuhl für die Dusche, und ich frage an der Rezeption nach einem Plastikstuhl. Dort ist man zunächst etwas ratlos, begibt sich aber umgehend auf die Suche. Eine halbe Stunde später stellt man uns ein wahres Ungetüm von Stuhl zur Verfügung. Er passt gerade so in die Dusche, dafür muß dann aber dummerweise meine loeffleline draußen bleiben.
Es ist aber nur ein Proviorium, spätestens morgen soll er gegen was passenderes ausgetauscht worden. Um es vorweg zu nehmen: Alles bleibt in den 3 Tagen so wie es ist, thiiis is Africaaa! Wir finden aber eine andere Lösung und sind auf den Stuhl nicht angewiesen.
Nach dem Abendessen ein Schreck: In unserem Häuschen brennt Licht! Wir haben das Licht gelöscht, da sind wir ganz sicher. Hilfe, da war jemand in unserem Zimmer!
Was wir im ersten Moment vor lauter Schreck übersehen: Ein Heinzelmännchen oder -frauchen hat alles für die Nacht vorbereitet: Nachttischlampen an, Moskitonetz geöffnet, ein Täfelchen Schokolade auf jedem Kopfkissen und eine Gute-Nacht-Geschichte gibt es auch. „The Lions Whisker“.
An den beiden folgenden Abenden wiederholt sich das ganze und wir bekommen noch „The Caterpillar and the Hare“ und „How the Tortoise overcame the Elephant and the Hippopotamus“ als Betthupferl.
In dieser überaus angenehmen, gastfreundlichen und gemütlichen Unterkunft schlafen wir unserem ersten Tag im Etosha entgegen.
Abendessen:
Paprikacremesuppe
Beef oder Lamm, Kartoffelpüree, Rotkraut, Babymais
Litschicreme mit Kirschgrütze
Gefahrene Kilometer: 530
Dienstag, 22.4.14
Etosha. Schon vor halb acht stehen wir am Gate, ruckzuck sind wir drin.
Unsere Erwartungen sind gedämpft: Angesichts der hohen Vegetation und der Regenfälle in jüngster Vergangenheit werden sich die Tiere weit verstreut im Park aufhalten und nur schwer zu entdecken sein. Auch auf Düsternbrook haben Gäste von Etosha kommend entsprechendes berichtet. Kein Vergleich also zu unseren Erlebnissen im trockenen April des letzten Jahres.
An der Straße nach Namutoni stehen aber schon mal die ersten Giraffen als Begrüßungskomitee, wie nett.
Am Parkplatz von Namutoni werden wir von einer Horde Zebramangusten erwartet. Super, endlich kann ich die auch mal fotografieren. Die vom letzten Jahr wollten ja nicht. Diese hier hingegen lungern wohl ständig am Fort herum, sind entsprechend an Menschen gewöhnt und rotzfrech.
Im Verlauf des Vormittags klappern wir ein paar Wasserlöcher ab: Chudop (tote Hose), Kalkheuwel (tote Hose), Ngobib (tote Hose). Später bei Chudop haben wir dann etwas mehr Glück: Ein paar Antilopen und Zebras sind da.
Vor allem diese 3 Damen kommen aus dem Staunen nicht mehr heraus:
Sie machen sich offenbar über diesen Angeber hier lustig:
Ansonsten gibt es unterwegs auffallend viele Gabelracken, ein paar Zebras, die üblichen Antilopen und vor allem Giraffen. Wir zählen in den 2 Tagen Etosha über 100 Giraffen rund um Namutoni.
Auch am Wasserloch Klein Namutoni finden wir Zebras und Giraffen.
Hier beobachten wir auch 2 Giraffen beim Liebesspiel. Sie scheinen aber noch nicht ganz ausgewachsen und auch noch recht ungeübt. Das ganze wirkt auf uns eher wie Teenies beim ersten Mal. Die Analyse der Bilder später zeigt: Tatsächlich hat es nicht wirklich geklappt.
Die Mittagspause verbringen wir im Innenhof von Namutoni, anschließend fahren wir mal Richtung Twee Palms (tote Hose)
Auf dem Rückweg steht ein einzelnes Fahrzeug am Straßenrand, wir stellen uns einfach mal dazu. Da – ein einzelne Löwin im Jagdmodus. Offenbar ist sie an den Zebras und Giraffen ein Stück weiter weg von der Straße interessiert. Faszinierend zu beobachten, wie sie sich immer weiter anschleicht, geschickt jede Möglichkeit der Tarnung ausnutzt.
Leider entfernt sie sich dabei immer weiter von der Straße und irgendwann verlieren wir sie aus den Augen. Etwas später laufen die Giraffen und Zebras wild durcheinander, da wurde es wohl gerade ernst. Einen Riss können wir jedoch aufgrund der Entfernung und der hohen Vegetation nicht beobachten, schade. Trotzdem eine spannende Begegnung und unsere erste Löwin überhaupt. Letztes Jahr hatten wir ja gar keine Katzen gesehen.
Dafür vermissen wir bislang Elefanten und Nashörner, aber wir sind ja morgen auch noch da. Jetzt aber ist es doch schon spät geworden und wir fahren zum Onguma Bushcamp zurück.
Übrigens haben wir heute morgen mal vorsichtshalber ein großes Badetuch in den Fußraum der Beifahrerseite gelegt. Das ist nun tatsächlich klatschnaß, man kann es auswringen, das Wasser läuft nur so heraus. Wo kommt bloß das viele Wasser her und wieso nur da, alle anderen Fußräume sind knochentrocken. Fragen über Fragen. Kühlwasser kann es nicht sein, der Toyota hätte inzwischen längst gekocht. Scheibenwaschwasser kann es auch nicht sein, der Behälter wäre längst leer.
Ich habe einen Verdacht, aber dazu morgen mehr.
An der Rezeption frage ich nach, ob eine Nachricht von AVIS für uns vorliegt. Ja, könnte sein, dass ihre Kollegin da mit jemandem gesprochen hat, aber eine Nachricht, nein, da liegt nichts vor, und sie selbst hat auch mit niemandem von AVIS gesprochen. Aha, thiiis is Africaaa, denke ich mir. Vielleicht ja morgen.
Abendessen:
Tomatencremesuppe mit Bacon
Beef oder Schwein, Babykartoffeln, Broccoli, Rote Beete
Zitronenkuchen mit Vanille-Limonensauce
Gefahrene Kilometer: 175
Mittwoch, 23.4.14
Heute aber! Wir wollen Elefanten sehen! Und Nashörner!
Gestern abend habe ich mich noch mit einem der Guides von Onguma unterhalten. Er hat mir gesagt, wann und wo wir was sehen können.
Wir sind zeitig unterwegs und fahren nach dem Bezahlen in Namutoni schnurstacks nach Ngobib. Dort sollen morgens Nashörner zu sehen sein. Nun wissen wir ja nicht, wo der Guide seine Infos her hat, aber wir sehen keine. Oder er hat ihnen noch was gesteckt und die Rhinos haben sich rechtzeitig verdrückt. Wie dem auch sei, keine Rhinos für uns. Schade.
Auf dem Weg zurück stehen locker 5 Autos und blockieren fast die Hauptstraße im Park. Da muß was sein, und wir stellen uns dazu.
Tatsächlich ein Löwenpascha geruht im Schatten zu ruhen. Was für ein Schauspiel! Jedes Zucken der Schwanzspitze wird mit heftigem Geklacker aus den Fotoapparaten der umstehenden Autos beantwortet. Wir klackern natürlich fleißig mit.
Ansonsten denkt der Gute in keinster Weise daran, irgendwelche weiteren Aktivitäten an den Tag zu legen. Immerhin guckt er mal kurz direkt in die Kamera, super. Ansonsten ist er ein fauler Sack, ein lazy lion.
Nach 45 min fahren wir weiter Richtung Okerfontain (tote Hose). Unterwegs entdecken wir noch ein kleines Oryxfohlen. Wie süß!
2 Stunden später kommen wir wieder an dem lazy lion vorbei. Wir sehen schon von weitem an den herumstehenden Autos, dass er immer noch da ist. Also stellen wir uns auch noch mal dazu. Und tatsächlich: Keine halbe Stunde später gähnt er herzhaft, der Höhepunkt seiner Aktivität!
Mittags fahren wir dann noch in Richtung Klein Otevi. Dort sollen am frühen Nachmittag regelmäßig Elefanten vorbeikommen. Na also, wäre doch gelacht.
Unterwegs bewundern wir die mit Wasser gefüllte und mit Flamingos bevölkerte Fishers Pan.
Bei Klein Otevi keine Elefanten, dafür Warzenschweine.
Wir warten. Auch nach 2 Stunden keine Elefanten, dann haben wir genug und fahren zurück ins Bushcamp.
Unterwegs begegnen wir auch wieder Zebras, die mich zu extremen Nahaufnahmen einladen.
Kurz darauf entdecken wir 2 kämpfende Giraffenbullen. Obwohl ziemlich weit weg, ist das Aufeinandertreffen der Körper deutlich zu vernehmen. Ein beeindruckendes Schauspiel, dem die entstehenden Fotos nur unzureichend gerecht werden.
Es ist gut warm im Auto, schließlich sind wir heute absichtlich ohne Klimaanlage unterwegs.
Tatsächlich trocknet der Fußraum beim loeffelinchen ab, es ist keine neue Nässe dazugekommen. Damit bestätigt sich mein Verdacht: Es ist offensichtlich Kondenswasser, das sich von der Klimaanlage irgendwie den Weg in Richtung Beifahrer-Fußraum bahnt.
Wenns nur das ist …damit können wir leben. Wir werden unserer Reise soweit wie möglich ohne Nutzung der Klimaanlage fortsetzen. Mit entsprechender Belüftung schaffen wir es auf der gesamten Reise, den Fahrgastraum angenehm temperiert zu halten. Und soviel sei jetzt schon gesagt: Wir hatten nie mehr Probleme mit Wasser im Fußraum.
Logis Vermutung bestätigt sich also: Die Klimaanlage!
Zurück im Bushcamp gibt es immer noch keine AVIS-Nachricht für uns. Mir wird es zu blöd, ich rufe dort an. Schließlich wollen wir ja morgen weiterfahren. Der Gesprächspartner erinnert sich und hat auch mit den Mechanikern gesprochen. Mit dieser Warnanzeige können wir noch mindestens 5000km problemlos fahren, der Filter wird erst nach der Rückgabe des Fahrzeugs getauscht. Es ist alles in Ordnung. Na dann, gut zu wissen und beruhigend. Schließlich geht’s morgen Richtung Rundu.
Am späten Nachmittag entlädt sich nördlich von Onguma ein Gewitter. Im Bushacamp selbst ist es nur windig, Zum Sonnenuntergang reißt es wieder auf, eine großartige Lichtstimmung.
Abendessen:
Butternutkürbissuppe
Oryx oder Fisch, Reis, Weißkohl, gefüllter Gemsquash
Schokomuffin mit Sahne
Gefahrene Kilometer: 159
Donnerstag, 24.4.14
Nach der „Aufwärmrunde" auf Düsternbrook und im Etosha geht es heute in den Norden, wir sind sehr gespannt. Es ist Neuland für uns.
Über Tsumeb und Grootfontain (Tanken, Einkaufen, Geld abheben) gelangen wir ohne besondere Vorkommnisse an die „berüchtigte“ Veterinärkontrolle. Eigentlich haben wir diese ja schon rund 50km hinter Grootfontain erwartet. So steht’s jedenfalls in unserem Reiseführer und auch in der Beschreibung unserer Reiseunterlagen. Wir fahren aber fast das doppelte, dann taucht sie endlich vor uns auf. Die „Kontrolle“ ist ein Witz: Man fragt uns lediglich nach unserem Reiseziel (Rundu), dann dürfen wir schon weiterfahren, „safe journey!“
Hinter der Kontrolle erwartet uns eine andere Welt: Bunt, lebhaft, afrikanisch, einfach toll. Wir bekommen einfach nicht genug von diesen Eindrücken: Frauen, die alles mögliche auf dem Kopf transportieren, aufrecht und anmutig, in bunte Stoffe gehüllt. Winkende Kinder, Ochsenschlitten oder auch von Ochsen gezogene Boote, Rinder, Ziegen, Hunde an oder auf der Fahrbahn, einfache Hütten und Dörfer mit bunter flatternder Wäsche davor, winzigste Minimarkets und Bars, ausgebreitete Waren verschiedenster Art direkt am Straßenrand, einfach herrlich!
So erreichen wir viel zu schnell den Abzweig zur Hakusembe Lodge. Hier gibt es eine Überraschung: Wir werden von einem Mitarbeiter der Lodge angehalten. Hochwasser am Okavango. Die Zufahrt zur Lodge ist überflutet.
Wir sollen etwa 5km weiterfahren. Dort, an einer Missionsstation, ist ein bewachter Parkplatz für die Gäste eingerichtet. Von dort geht es per Boot zur Lodge. Viele helfende Hände schaffen auch mein loeffelinchen die steile Uferböschung hinunter aufs Boot, dazu dann das ganze Gepäck und den Rollstuhl.
Der Ausstieg aus dem Boot ist weniger problematisch. Aber auch hier ist der Bootsanleger mit Balken und Sandsäcken verlängert, der ufernahe Bereich steht ebenfalls unter Wasser.
Nachdem wir das geschafft haben, ist alles problemlos, wir können uns auf dem Gelände der Lodge ohne Einschränkungen bewegen. Wir bekommen Häuschen Nr. 14, vom Bett aus kann man durchs Fenster direkt auf den Okavango und das angolanische Ufer blicken. Dann wird es erst mal Zeit für eine kleine Siesta.
Am späten Nachmittag startet die Sundowner-Bootsfahrt auf dem Okavango. Mit von der Partie sind 6 Australier so um die 60. Sie sind als Kleinreisegruppe mit eigenem Guide unterwegs, von Windhoek aus über Sossusvlei, Etosha, Caprivi, Kasane bis nach Livingstone. Von dort aus fliegen sie über Johannesburg zurück nach Sydney. Toll.
Wir unterhalten uns angeregt und genießen diese Tour.
Badende auf der angolanischen Seite.
Unser erstes Krokodil.
Angesichts der Wolkendecke haben wir heute wenig Hoffnung auf einen tollen Sonnenuntergang am Okavango, aber rechtzeitig tun sich ein paar Lücken auf, seht selbst:
Anschließend geht’s zum Abendessen, Mückenschutz nicht vergessen. Man speist im Freien unter einer Zeltplane, direkt am Flussufer. Büffet mit Selbstbedienung.
Danach ist für uns „Feierabend“.
Abendessen:
Pürierte Gemüsesuppe, Minipizza,
gegrilltes Springbocksteak, Schweinebraten, Mischgemüse, Süßkartoffeln (mit Zucker und Zimt!), Röstkartoffeln, gemischter Salat,
Traditionelle Milchtorte
Gefahrene Kilometer: 444
Freitag, 25.4.14
Das Hochwasser bringt heute unsere Planung etwas durcheinander. Eigentlich wollten wir ja heute Vormittag das benachbarte Mbunza Living Museum besuchen. Doch das Museumsdorf ist komplett abgesoffen, nicht erreichbar und geschlossen. Stattdessen unternehmen wir eine von der Lodge angebotene Birdwatching Tour. Wir sind ja eigentlich nicht so die Vogelbeobachter und –liebhaber, aber hier am Okavango oder überhaupt in der Capriviregion ist es eigentlich ein Muß. Und es macht Spaß, auf alle möglichen großen und kleinen Vertreter der Vogelwelt aufmerksam gemacht zu werden und sie zu beobachten.
Wir sind alleine mit Guide auf der Hakusembe River Queen unterwegs:
Wie sieht es mit Hippos und Krokodilen aus ? Schlecht. Die verteilen sich weit verstreut in den Weiten der floodplains.
Immerhin ist der Okavango zur Zeit rund 8m tief. In der Trockenzeit ist das Wasser nur etwa hüfthoch. Dann waten die Bewohner der angolanischen Seite oft durch den Fluß auf die namibische Seite. Ganz schön mutig, sogar leichtsinnig angesichts der Krokodilpopulation. Gerade im vergangenen Jahr wurde eine 14jährige Angolanerin unweit der Lodge von einem Krokodil getötet.
African necklace for one day, angefertigt von unserem guide
Der Rest des Tages ist ein Lümmeltag, an dem wir faulenzen, lesen, poolen.
Am Abend lasse ich mich zu einer weiteren Sundowner-Bootstour hinreißen.
Abendessen:
Gemüsesuppe, geräuchertes Rindfleischsalat,
gegrilltes Oryxsteak, Schweinefleisch Stroganoff, Möhren, Baby-Zuccini, gebackene Kartoffeln, gemischter Salat,
Frischkäse-Zitronentorte
Gefahrene Kilometer: 0
Samstag, 26.4.14
Heute sind wir wieder unterwegs.
Per Boot verlassen wir die Lodge und beladen wieder unseren Hilux. Der Parkplatzwächter hatte wohl Langeweile: Sowohl unser Hilux als auch die Autos der anderen Gäste sind frisch gewaschen.
Wir tanken in Rundu,. Da haben wir einen falschen Abzweig erwischt und landen mitten in der Stadt. Bunt, lebhaft, afrikanisch und proppenvoll. Da durchzukommen dauert.
Dann endlich weiter bis Divundu. Die 200km ziehen sich.
In Divundu gibt es eine Tankstelle, da könnten wir ja eigentlich den Tank wieder vollmachen. Machen wir auch, aber mit Verzögerung. Es wird gerade Diesel angeliefert, wir müssen warten bis der Tankzug entladen ist. Dann dürfen wir endlich.
Weiter geht’s, über den Okavango durch den Bwabwata-Nationalpark Richtung Kongola. Es hat sich unterwegs immer mehr zugezogen, kurz hinter dem Parkeingang fängt es an zu regnen. Erst eine Stunde später klart es wieder auf.
Warnhinweise auf Elefanten halten wir für maßlos übertrieben. Wir jedenfalls sehen keine.
Kurz vor Kongola plötzlich ein Konvoi: Eine Hochzeitgesellschaft beansprucht laut hupend, singend und mit viel Tamtam die Straße für sich. Bis auf das Brautfahrzeug sind es fast nur vollbesetzte Pickups. Auch der Kirchenchor ist auf einem Pickup dabei.
Solche kleinen Randerlebnisse sind wie das Salz in der Suppe einer Reise. Eindrücke, die sich oft unvergesslich in die Urlaubserinnerungen einbrennen und eine Reise zu etwas ganz besonderem machen.
Leider gelingt es mir nicht, aus dem fahrenden Auto heraus vernünftige Bilder von dem Spektakel zu machen, hier nur ein Schnappschuss.
So biegen wir nach fast ereignisloser Fahrt bei Kongola ab auf die C49. Die ist inzwischen geteert - zumindest bis zum Abzweig zur Namushasha-Lodge können wir dies bestätigen. Es wird zwar noch gebaut, aber die Asphaltdecke ist fertig.
Die Zufahrt zur Lodge ist erst mal blockiert:
Aber schon nach kurzer Pause geht’s weiter die letzten sandigen Kilometer zur Lodge. Dort beziehen wir das Häuschen Nr. 22, mit traumhaftem Blick von der Terrasse auf die Weite der schilfbestandenen Flusslandschaft des West-Caprivi Wildparks.
Häuschen Nr. 22
Die eigene Terrasse:
Unser Bad:
Die Dusche:
Ein Bild vom Zimmer selbst muß ich euch schuldig bleiben. Wir sind Weltmeister darin, innerhalb weniger Minuten nach unserer Ankunft ein Zimmer "umzudekorieren", so daß der Eindruck vom Zimmer extrem stark verfälscht wird.
Man hat sich bei der Auswahl des Häuschens sehr viel Mühe gegeben, die Türen ausgemessen und auch die Höhe der Stufe am Eingang. Häuchen Nr. 22 ist nach Ansicht der Lodgebetreiber das am besten für uns geeignete, und tatsächlich haben wir keinerlei Probleme mit den baulichen und räumlichen Gegebenheiten. Die Lodge insgesamt gefällt uns sehr, hervorragend in die Natur integriert und z.B. vom Boot aus erst unmittelbar vor dem Anlegen zu entdecken.
Naturnah heißt hier aber auch, dass man sein Häuschen möglicherweise mit einigen harmlosen Mitbewohnern wie Gottesanbeterinnen, kleinen Wanzen, Spinnen, Geckos etc teilt. Alle sind aber für Menschen ungefährlich und bis auf ein paar Moskitos hatten sie auch kein Interesse an uns. Uns hat das nicht gestört, aber empfindliche Gemüter könnten da anders reagieren. Aber durch die Bauweise und Lage der Lodge ist es wohl nicht zu 100% zu vermeiden.
Wir jedenfalls haben uns dort sehr wohl gefühlt.
Wildlife gibt es übrigens auch außerhalb der eigenen vier Wände auf der Lodge:
Nach dem Abendessen „singen“ uns Hippos in den Schlaf.
Abendessen:
Gemüsesuppe, Thunfisch an frischem Salat,
gegrilltes Oryxsteak, Schweine-Rostbraten, Pilzsoße, Reis, Knoblauchkartoffeln, Mischgemüse, gemischter Salat,
Schokopudding mit Vanillesoße
Gefahrene Kilometer: 457
Sonntag, 27.4.14 Teil 1
Heute sind wir schon recht früh aktiv. Der Tag begrüßt uns mit einem wunderbaren Sonnenaufgang, zwar mit vielen Wolken, aber sehr farbenprächtig.
Eine Bootsfahrt steht auf dem Programm, für den Nachmittag noch ein Gamedrive. Das ist die beste Reihenfolge laut Empfehlung der Rezeption, und genau so reservieren wir das auch.
Normalerweise geht es über Treppen zum Bootsanleger. Wir bekommen einen eigenen Shuttleservice, der uns vom Eingang der Lodge runter an den Anleger fährt. So kommt auch mein loeffelinchen problemlos und stressfrei zum Boot.
Unsere Erwartungen sind hoch, wir haben immer noch keine Hippos und Elefanten gesehen, die Hippos ja aber letzte Nacht immerhin schon mal gehört.
Mit von der Partie ist ein französisch sprechendes Paar. Sie stammen allerdings aus Sambia.
Die Fahrt ist wunderschön und wir beobachten überwiegend Vögel.
Es ist noch reichlich früh, dieser Senegal Coucal dementsprechend noch ein wenig derangiert:
Vor allem die Bee-eaters haben es uns angetan. Überrascht sind wir von deren "Größe", irgendwie hatten wir sie uns größer vorgestellt.
Little Bee-eater (Merops pusillus)
Auch unsere erste red lechwe sehen wir:
Hippos ? Fehlanzeige. Auch wie fast schon erwartet keine Elefanten dafür jede Menge Landschaft, (Licht)Stimmungen und auch ein paar andere Tiere:
African Mourning Dove (Streptopelia decipiens)
Also auch nach dieser Bootsfahrt keine Hippos und keine Elefanten. Da hoffen wir weiter auf den Gamedrive heute Nachmittag. Nichts desto trotz eine schöne und interessante Tour, die 3 Stunden vergehen wie im Flug. Auf der Rückfahrt macht es vor uns „blubb“. Was war das? Das darf doch nicht wahr sein! Unser erstes Hippo, und wir haben es verpasst.
Zum Trost treffen wir noch auf diesen hier:
African Fish Eagle (Haliaeetus vocifer)
Im Anschluß an die Tour genehmigen wir uns erst mal ein Käffchen, schreiben Mails, erkunden noch ein wenig die Lodge, genießen unsere eigene Terrasse und die Aussicht, lesen, halten unsere geliebte Siesta. Kurzum: wir lümmeln herum.
Dann geht's auch schon gleich los mit dem nachmittäglichen Gamedrive.
Sonntag, 27.4.14 Teil 2
Am Nachmittag startet der Gamedrive zunächst wieder mit dem Boot. Auch jetzt wieder Shuttleservice für uns. Die Fahrzeuge für den Gamedrive stehen am anderen Flussufer. Nun sind viel mehr Leute mit von der Partie als heute morgen, wir sind mit 2 Autos unterwegs. Wir selbst sitzen wieder zu viert mit den 2 sambischen Franzosen – oder sind es französische Sambier ? - zusammen in einem der Fahrzeuge.
Die Fahrt ist sehr interessant und auch tierreich, fängt verhalten an und steigert sich im weiteren Verlauf immer mehr.
Und endlich auch: Elefanten! Juhu! Nach über einer Woche Namibia nun endlich Elefanten
Natürlich sind es dann auch die Elefanten, die den Zeitplan durcheinander bringen und uns erst nach Sonnenuntergang am Bootsanleger eintreffen lassen.
Zwangsläufig tuckern wir hinterher. Schließlich wird das einem zu doof, er droht uns:
Die Bootsfahrt vom Carpark zur Lodge findet bei Dunkelheit statt. Das machen die guides wegen der Hippos ja gar nicht gerne. Aber was hilft’s ? Immerhin hat das Boot starke Scheinwerfer installiert, und wir erreichen die Lodge ohne Hippo- und Krokodilattacken wohlbehalten und hungrig.
Abendessen:
Kürbissuppe, Crepes mit Meeresfrüchten/Currysoße,
Kudu, panierte Hähnchenschnitzel, Mischgemüse, Pfeffersoße, Kartoffelwedges, Naturreis,
Limonen-Frischkäsetorte
Gefahrene Kilometer: 0
Montag, 28.4.14 Teil 1
Botswana, wir kommen!
Heute haben wir mit rund 260km eine vergleichsweise kurze Tagesetappe vor uns. Damit bleibt genug Zeit für die anstehenden Grenzformalitäten und eventuell sogar noch eine Bootstour im Chobe-Nationalpark.
Zudem leben wir ja mittlerweile seit der Ankunft auf der Namushasha-Lodge schon nach der Botswana-Zeit. Hier, tief im Caprivi, ist das „eigentliche“ Namibia weit weg und man orientiert sich in dieser Region stark an den Nachbarn, so auch bei der Zeit.
Mittlerweile fragt ihr euch sicher: Was machen denn die Wehwehchen vom loeffelmobil, die in den ersten Tagen für eine gewisse Verunsicherung gesorgt haben?
Entwarnung! Alles ist gut. Die Warnlampe leuchtet nach wie vor, aber unser Hilux schnurrt munter und ohne Murren vor sich hin. Auch der Fußraum meines loeffelinchens ist knochentrocken. Die konsequente Nichtnutzung der Klimaanlage wirkt Wunder. Inzwischen haben wir auch die Belüftung des Autos so perfektioniert, dass wir die Klimaanlage nicht vermissen.
So sind wir also sorgenlos (aber nicht sorglos), voller Optimismus und Vorfreude auf Botswana unterwegs. Immerhin steuern wir dem geplanten Höhepunkt unserer Reise entgegen.
So etwa auf halber Strecke zwischen Kongola und Katima Mulilo fallen uns einige Holzschnitzer auf, die am Straßenrand ihre Erzeugnisse anbieten, vornehmlich geschnitzte Elefanten. Sowas wäre doch was als Mitbringsel für die lieben daheim und natürlich auch für uns. Um uns nicht jetzt schon mit Souvenirs zu belasten, werden wir uns hier auf dem Rückweg in ein paar Tagen umschauen.
Jetzt fahren wir durch, tanken in Katima Mulilo und passieren ohne Probleme die namibische Grenzkontrolle bei Ngoma Bridge. Gut, dass ich mich am Flughafen bei der Ankunft ausreichend mit den Ein-/Ausreiseformularen eingedeckt habe. Die haben wir an unserem Lümmeltag auf Hakusembe schon komplett vorausgefüllt und unterschrieben. Das spart Zeit.
Hinter der Brücke ein großes Schlagloch voller Wasser, ich setze an, rechts daran vorbeizufahren. Gleichzeitig mit dem Brüller rechts aus einer Hütte erkenne ich meinen Fehler:
Das ist die Desinfektionsstation! Oh wie peinlich!
Da liest man Forum, Reiseführer und was-weiß-ich-noch-alles, ist bestens vorbereitet – und dann so was.
Nach einer kleinen Standpauke der Desinfektorin und einer großen Entschuldigung meinerseits wird die Dame doch ganz freundlich. Ich hatte die Desinfektionsstation im ersten Moment nicht als solche erkannt und sie auch erst nach der botswanischen Grenzkontrolle erwartet. Sie ist aber vorher. Wir wussten ja, dass hier eine ist und sind auch entsprechend vorbereitet, alle Schuhe haben wir in einer Plastiktüte griffbereit parat. Das besänftigt auch die Desinfektorin. So tappe ich alle Schuhe, auch die von meinem loeffelinchen, auf den getränkten Lappen. Den Rollstuhl müssen wir nicht desinfizieren, da ist die Dame großzügig.
Unsere mitgeführten Habseligkeiten werden auch nicht beanstandet, und so werden wir freundlich verabschiedet und fahren durch die Desinfektionsbrühe.
Wenige Meter weiter reisen wir ohne Probleme in Botswana ein. Einzige Hürde: Die Treppenstufen ins Gebäude. Wir stellen uns erst mal blöd: Loeffelinchen kann die Treppenstufen nicht bewältigen und wartet draußen, ich gehe mit beiden Pässen rein. Beim Blick auf die 2 Pässe natürlich gleich die Frage, wo ist denn Mrs loeffelinchen ? Ich erkläre, und der Beamte ist sehr freundlich. Beim nächsten Mal soll sie im Auto bleiben, draußen ist es doch heiß und die Sonne brennt. Dann erhalte ich auch schon beide Pässe gestempelt zurück und stelle mich an den Nebenschalter für den Zoll. Hier zahle ich für das Auto für die Strecke bis Kasane und unseren Aufenthalt von 3 Tagen 150 Pula, oder alternativ 190 N$, Kreditkarte geht nicht..
Alles in allem haben wir für die Grenzformalitäten auf beiden Seiten inklusive Veterinärkontrolle, Standpauke und Belehrung gute 45min gebraucht.
Dann passieren wir die Einfahrt für die „Transitstecke“ durch den Chobe-Nationalpark.
Soll der Park nicht voller Elefanten sein ? Wo sind die denn alle? Zumindest nicht an der Straße, wir sehen jedenfalls keinen einzigen.
Ohne eine einzige Tiersichtung erreichen wir Kasane und finden auch gleich die Chobe Marina Lodge, unser Zuhause für die nächsten 3 Nächte. Die Lodge liegt mitten in der Stadt direkt am Chobe-Ufer, schräg gegenüber vom Hospital.
Wir haben ein 3-Tage Komplettpaket gebucht, Unterkunft mit Halbpension, eine Bootsfahrt auf dem Chobe, ein Gamedrive im Nationalpark und einen Tagesausflug zu den VicFalls.
Das Einchecken dauert – ich werde genötigt, noch vor dem Bezug unseres Zimmers das Adventure-Center aufzusuchen, um die im gebuchten Komplettpaket inkludierten Aktivitäten fest zu buchen. Eine Bootsfahrt auf dem Chobe und ein Gamedrive im Park müssen terminiert werden, dazu noch der Tagesausflug zu den Victoriafällen. OK, die Bootsfahrt heute nachmittag, der Gamedrive morgen früh, der Ausflug zu den Vicfalls übermorgen. Ja dann haben wir ja morgen Nachmittag frei, was wollen wir denn da machen ? Geschäftstüchtig ist er ja, der gute Mann vom Adventure Center. Denn eine weitere Tour wird ja zusätzlich berechnet. Das werde ich mit meiner Frau besprechen, die ja für die „kurze“ Eincheckprozedur immer noch draußen im Auto wartet. Damit gibt sich der Mitarbeiter im Adventure-Center erst mal zufrieden, die „Pflichtveranstaltungen“ haben wir ja nun gebucht.
Puh, was für eine Aktion, endlich bekomme ich unser Zimmer Nr 51 gezeigt. Und so ein Zufall, ich parke direkt davor, wie praktisch!
Das „Zimmer“ entpuppt sich als eine komplette Suite mit Wohn-Eßzimmer, kleiner Küchenzeile mit Kühlschrank, einem Schlafzimmer und einem großen Bad. Dazu eine eigene großzügige Terrasse. Alles in allem locker über 40m².
Das ganze ist perfekt für uns vorbereitet, es gibt sogar einen Plastikstuhl in der Dusche.
Mindestens genauso wichtig: Es ist ein Adapter für europäische Stecker vorhanden. Der namibische Adapter passt hier nicht, daran hatte ich gar nicht gedacht.
Also das alles ist schon mal TOP.
Jetzt folgt unsere Bootsfahrt auf dem Chobe. Hier schon mal ein Blick vom Bootsanleger auf die Lodge:
Montag, 28.4.14 Teil 2
Nach unserer obligatorischen Siesta startet nachmittags die Bootstour.
An der Rezeption ist Treffpunkt, dort gibt es ein großes Hallo. Die 6 Australier von der Hakusembe-Lodge sind auch hier abgestiegen. Und schon haben wir uns wieder gegenseitig viel zu erzählen. Es ist wirklich eine nette Urlaubsbekanntschaft. Sie fahren allerdings nicht mit uns, sondern haben ein eigenes kleines Boot für sich zu sechst gechartert.
Wie erwartet findet die Tour auf einem größeren Boot statt, aber es gibt auch noch deutlich größere, stellen wir später fest. Einigen wir uns also darauf: Es ist ein mittelgroßes Boot. Zudem ist es nur mit 16 Gästen besetzt, da kann man sich mühelos auf dem Boot bewegen und eine gute Position zum beobachten und fotografieren finden. Das Boot ist übrigens für uns mit Rollstuhl problemlos zu erreichen, alles barrierefrei.
Bei der Bootsbesatzung greift man hier übrigens auf ausgesprochenes Fachpersonal zurück:
Der Steuermann:
Entsprechend erlebnisreich mit vielen Sichtungen erhoffen wir die Tour.
Auch auf dem Wasser gibt es am Ufer ein Parkbüro am Eingang des Nationalparks (das grüne im Bild). Alle Boote müssen zunächst dort anlegen und ihre Passagierlisten vorlegen. Das ganze geht aber ganz unafrikanisch schnell vonstatten und dann geht’s auch gleich weiter.
Die Fahrt dauert 3 Stunden, wir umrunden dabei Sedudu Island, die Teil des Nationalparks ist. Nördlich der Insel im Kanal verläuft die Grenze zu Namibia.
Sedudu war lange Zeit ein Streitobjekt zwischen Namibia und Botswana. Schließlich wurde die Insel Botswana zugesprochen, weil der nördlich verlaufende Kanal tiefer ist als der südliche.
Es sind ziemlich viele Boote unterschiedlichster Größe und Couleur unterwegs, und alle machen von Kasane aus mehr oder weniger die gleiche Tour.
Eigentlich läuft so ein Gamedrive zu Wasser ähnlich ab wie an Land. Immer da, wo sich die Fahrzeuge drängeln, ist was zu sehen.
Zu Beginn der Tour fast spannender als die ersten Tiersichtungen finde ich als Hobbyfotograf das Fotoboot, das auch auf dem Chobe unterwegs ist. Wie die Hühner auf der Stange sitzen da mehrere Fotografen auf drehbaren Stühlen, mit fest am Stuhl montierten Stativen und beeindruckendem Fotoequipment nebeneinander. Bei jeder Sichtung bewegen sich Stühle und Objektive synchron in die entsprechende Richtung. Ich bin belustigt und fasziniert zugleich.. Klar, dass ich mich auch mal danach erkundigt habe, durch Nennung des Preises für eine solche Tour hat sich das ganze für mich sofort erledigt. Letztendlich sehen die da auf dem Boot auch nichts anderes wie wir.
Und das, was wir sehen ist schon toll. Denn endlich sehen wir die heiß ersehnten Hippos, dazu Elefanten en masse, Krokodile, Vögel und und und …
Den Größenvergleich zwischen Pavianen und Impalas finde ich krass:
Auch unseren ersten Büffel entdecken wir, versteckt liegt er im Schatten, kaum zu sehen, aber immerhin.
Damit haben wir dann in unserem zweiten Afrika-Urlaub die Big Five voll, Nashörner haben wir ja letztes Jahr im Etosha gesehen. OK, beim Leoparden haben wir auf Düsternbrook etwas nachgeholfen …
Elefanten und Wasser – eine magische Verbindung.
Dieser hier sitzt wie ein kleiner Junge im Süßwarenladen mitten im überflutenden Gras und weiß gar nicht, wo er zuerst hingreifen soll. Er plantscht vergnügt herum und lässt sich auch nicht von den zahlreichen Booten stören, die teilweise recht nah an ihn heranrücken.
Kurz vor Sonnenuntergang nehmen die Boote plötzlich Fahrt auf, eine ganze Armada bewegt sich im Eiltempo auf Kasane zu. Zum Sonnenuntergang müssen die Boote den Nationalpark verlassen.
Hochzufrieden wenden wir uns nun einem anderen, nicht weniger wichtigen Teil eines Urlaubs zu: Dem Abendessen.
Die Lodge ist relativ groß, daher geht es beim Abendessen entsprechend „busy“ und rummelig zu, mit entsprechender Geräuschkulisse. Zusätzlich ist heute Abend Livemusik. Ein Ein-Mann-Alleinunterhalter beglückt uns mit Songs von Elvis und ein paar anderen Hits aus den 60er und 70er Jahren. Noch dazu sitzen wir ungünstig direkt neben einem der künstlichen Wasserfälle, die hier überall installiert sind. Alles in allem empfinden wir das heute doch als ziemlich ungemütlich. Kein Vergleich zu den vergangenen Abenden, an denen wir außer den Klickfröschen kaum andere Laute vernommen haben. Nach den vergleichsweise kleinen Unterkünften bisher ist das schon fast ein „Kulturschock“.
Das Abendessen in Buffetform ist auf internationales Publikum ausgerichtet mit einer Auswahl an Gerichten, bei denen man eigentlich nichts falsch machen kann. Es ist geschmacklich in Ordnung, wir vermissen jedoch lokale Spezialitäten bzw. das „gewisse etwas“.
Dafür gibt es aber eine Art „Mongolengrill“, wo man rohes Fleisch und Gemüse selbst zusammenstellt und dies von Köchen in einem Wok frisch zubereitet wird. Leider auch hier heute kein Game.
Abendessen:
Suppe, gemischtes Salatbuffet,
Moussaka, Thunfisch-Tortilla, Mischgemüse, Reis, Kartoffeln, Nudeln, Hühnerfrikassee, „Mongolengrill“,
Cremetorte, Obst, Eis, Arme Ritter mit Vanillesoße, Käse
Gefahrene Kilometer: 261
Dienstag, 29.4.14 Teil 1
Manchmal gibt es in einem Urlaub in Afrika auch undankbare Momente. Vor allem dann, wenn schon am frühen Morgen vor dem Frühstück (!) diverse Aktivitäten anstehen.
So wie heute morgen: Der Gamedrive in den Chobe-Nationalpark startet um 6 Uhr, Treffpunkt an der Rezeption sogar schon um 5:45 Uhr. Wenigstens stehen Kaffee und ein paar Muffins für die verschlafenen Teilnehmer bereit. Es ist noch dunkel, die Dämmerung hat gerade eingesetzt. Auch die Australier fahren mit, allerdings nur die Frauen. Für die Männer ist es nach der gestrigen Verkostung botswanischen Bieres zu früh.
Saukalt ist es oben auf dem Safari-Fahrzeug, das nun mit 60 Sachen in Richtung Nationalpark düst. Im Park ist das ganze schon deutlich gemäßigter, zwar immer noch saukalt, aber wenigstens ohne den schneidenden Fahrtwind.
Keine Ahnung, wer sich derart unchristliche Startzeiten für Gamedrives ausgedacht hat. Jeder sagt ja, wegen der Tiere. Ich sage das ist Unsinn. Denn die Tiere scheinen genauso wenig begeistert von der Uhrzeit wie wir Parkbesucher.
Sie erscheinen entweder
- verschlafen
- oder ungekämmt (Giant Kingfisher)
- oder mit Frühstücksresten im Gesicht an ihrem „Arbeitsplatz“.
Überhaupt sind einige noch mit dem Frühstück beschäftigt:
Im Verlauf der Fahrt gibt sich das aber. Zu etwas späterer Stunde wirken Tier und Mensch deutlich ausgeschlafener. Und zu sehen gibt es auch jede Menge.
Juvinile Martial Eagle (Polemaetus bellicosus)
Nach ein paar Funksprüchen gibt der Fahrer plötzlich Gas. Offenbar gibt es in der Nähe was interessantes. Tatsächlich treffen wir auf ein wildes Durcheinander etlicher Fahrzeuge:
Grund des ganzen Spektakels ? Das da:
Na, wer erkennt da was ? Richtig - ein Löwe, habt ihr ihn gefunden?
Ich hab's euch aber auch leicht gemacht, denn das Bild ist nämlich eine radikale Ausschnittvergrößerung, und das trotz KB-äquivalenten 640mm Brennweite!
Wem das nichts sagt: Mit bloßem Auge ohne Hilfsmittel war da nichts, aber auch rein gar nichts zu entdecken.
Aber auch so müßt ihr mir einfach glauben, daß da im hohen Gras unter dem Baum im Schatten ein Löwe liegt.
Ein ganz schöner Aufriß für so ein bischen Löwe, der eine halbe Stunde (!) lang nichts, wirklich nichts gemacht hat. Interessanter war auf jeden Fall die Beobachtermeute in den ganzen Autos.
Dann wird's aber auch mal Zeit für uns, eine Kaffeepause mit ein paar Keksen an einem idyllischen Picknickplatz (den Name habe ich leider vergessen)
Auf der Rückfahrt auf einmal Geier und ein penetranter Verwesungsgeruch. Wenige Meter von der Straße entfernt liegt ein toter Elefant. Dem Geruch und dem Zustand nach schon etwas länger. Der Kadaver ist übersät von Geiern, auch ein paar Marabus sind da. Ein schauriges Schauspiel, so etwas haben wir bisher noch nicht gesehen.
Auch ein Ohrengeier war dabei, den habe ich erst bei der Auswertung der Bilder entdeckt:
Nach gut 3 Stunden erreichen wir wieder die Lodge. Nach ausgiebigem Frühstück (endlich!) melden wir uns für den Nachmittag zu einer weiteren Bootsfahrt an. Gamedrives kann man ja fast überall machen, aber diese Bootstouren - speziell hier auf dem Chobe - sind schon was besonderes.
Wegen der Bewegungsfreiheit entscheiden wir uns wieder für das „mittelgroße“ Boot von gestern. Auch dieses kommt immer recht nah an die interessanten Stellen heran, kein signifikanter Unterschied zu den kleinen Booten, wie wir gestern beobachten konnten. Ob das aber auch bei voll besetztem Boot in der Hochsaison gilt ? Zumindest jetzt in der Nebensaison empfinden wir es als angenehm.
Für diese Aktivitäten ist übrigens nicht die Lodge selbst zuständig, sondern ein Unternehmen namens African Odyssey.
Anschließend erkunden wir die Lodge. Dazu hatten wir bislang noch keine Gelegenheit. Im kleinen Souvenirshop erstehen wir erste Mitbringsel, genießen die Terrasse mit Blick über den Chobe und verlümmeln so die Mittagszeit.
Dienstag, 29.4.14 Teil 2
Pünktlich um 15 Uhr schiffen wir wieder ein und starten unsere zweite Bootstour auf dem Chobe.
Viel gibt es nicht zu erzählen. Der Ablauf ist der gleiche wie gestern, es sind auch ähnlich viele Leute auf dem Boot. Auch heute erzählt man uns wieder die Geschichte mit Sedudu Island. Offenbar sind die hier in Botswana mächtig stolz drauf, dass sie die Insel bekommen haben.
Die Tiersichtungen ähneln denen von gestern:
Abends geht es wieder ratzfatz Richtung Kasane.
Und die Sonne verabschiedet sich mit einem grandiosen afrikanischen Farbenrausch:
Das Abendessen gibt es wieder in Buffetform und ähnelt von der Art her dem gestrigen. Heute entdecke ich aber am „Mongolengrill“ Krokodilfleisch. Damit steigt das Essen in unserem persönlichen Ranking, auch unabhängig vom „Mongolengrill“ erscheint uns das Essen heute besser als gestern.
Auch vom Ambiente her empfinden wir das Dinner heute als wesentlich angenehmer. Wir sitzen an einem anderen Tisch weit weg vom Geplätscher der künstlichen Wasserfälle, auch Livemusik gibt es heute nicht. Trotzdem natürlich kein Vergleich zu den gemütlichen Abenden auf einer kleineren Lodge. Wenn der morgige Abend aber auch so entspannt abläuft, gibt das insgesamt noch ein „gut“.
Beim Verlassen des Restaurants gehen wir am Tisch der Australier vorbei. Wir wollen uns verabschieden, denn sie werden morgen die Lodge verlassen. Auch jetzt wieder jede Menge Smalltalk und ein herzlicher Abschied. Einfach eine sympathische Truppe, diese Australier.
Eine der Australierinnen läuft uns nach. Sie umarmt uns zum Abschied, denn wir werden uns nie wieder sehen. Wir sind ganz berührt und auch ein wenig traurig, denn sie hat recht.
Abendessen:
Blumenkohlsuppe, gemischtes Salatbuffet,
Gulasch, Hähnchenschnitzel, Kürbis, Reis, Kartoffelgratin, Nudeln, „Mongolengrill“ mit Krokodilfleisch,
Cremetorte, Apfelkuchen, Obstsalat, Eis, warmer Schokokuchen, Käse
Gefahrene Kilometer: 0
Mittwoch, 30.4.14
Heute starten wir um 8:30 Uhr zu unserem Tagesausflug an die Victoria-Wasserfälle. Kurz davor treffen wir uns an der Rezeption mit dem Fahrer, der uns an die Grenze nach Zimbabwe bringt. Er hat auch schon die Einreiseformulare für Zimbabwe dabei, die wir vor Fahrtantritt schon ausfüllen sollen.
Dann erklärt er uns das Prozedere: Er bringt uns an die Grenze, nach den Grenzformalitäten übernimmt uns ein Fahrer aus Zimbabwe und fährt uns bis zu den VicFalls. Der Fahrer dort ist auch unser Guide für den kompletten Aufenthalt, außerdem sind in der Tour schon die Eintrittspreise für die Wasserfälle und sogar ein Mittagessen enthalten.
Wow, damit hatten wir nicht gerechnet. Wir sind davon ausgegangen, dass wir den Tag dort in Eigenregie verbringen und zu einem bestimmten Zeitpunkt wieder eingesammelt und zurückgefahren werden.
Dann geht’s auch schon los. Wir sind die einzigen Gäste heute, das heißt, wir haben den Guide in Zimbabwe ganz für uns alleine.
Bis zur Grenze sind es nur rund 20km, das geht ruckzuck, ebenso die Ausreise aus Botswana.
Dann ist aber Schluß mit ruckzuck: Eine Riesenschlange wartet auf die Abfertigung an der Einreise. Ich stelle mich mit den Papieren dazu, der Fahrer und mein loeffelinchen warten derweil gemütlich im klimatisierten Auto.
Die Schlange ist kunterbunt gemischt: (Tages)Touristen, LKW-Fahrer, Individualtouristen, Tagespendler … Hinter mir spuckt ein Bus eine ganze Ladung deutscher Touristen im Rentenalter aus. Sie haben ihre Einreiseformulare noch nicht ausgefüllt. Ich kriege einen Teil der Konversation mit: „Was’n Profession ?“– „Beruf“ – „Was schreibst’n da rin ?“ – „Schreib’ Rentner“ – Schreib’ Hausfrau“ – „Is’ doch egal, die können’s ja eh’ nicht lesen“.
So geht das hin und her. Da könnte ich stundenlang zuhören, und vermutlich muß ich das auch, denn es tut sich rein gar nichts in der Schlange vor mir.
Plötzlich steht unser Fahrer in Begleitung neben mir und stellt mir unseren Guide aus Zimbabwe vor. Ich soll ihnen unsere Pässe mit den Einreiseformularen und den 60 US$ für die Visa geben. Sie haben mit dem Chef vom Dienst gesprochen, er wird für eine beschleunigte Abfertigung sorgen.
Gesagt – getan. Jetzt stehe ich hier mit meinem loeffelinchen im Niemandsland zwischen Botswana und Zimbabwe, so ganz ohne Pässe, schon ein etwas komisches Gefühl. Nach einer gefühlten Ewigkeit taucht unser Guide aus Zimbabwe mit den Pässen in der Hand auf – beruhigend. In Wirklichkeit hat das ganze keine 10 Minuten gedauert.
Er erläutert uns den Tagesablauf – Besichtigung der Wasserfälle, Mittagessen in einer Lodge, Besichtigung einer Krokodilfarm, Rückfahrt gegen 15 Uhr. Wir haben einen Änderungswunsch, denn wir möchten noch einen Hubschrauberflug über die Wasserfälle machen. Kein Problem, das passt auch noch in den Tagesplan. Super.
Eine knappe Stunde später: Am Parkplatz vor dem Eingang zu den Fällen gibt es etliche Verkaufsstände, dort leiht unser Guide 3 Regencapes für uns aus. Loeffelinchen meint, die seien unnötig, so ein bischen Spritzwasser schadet nicht. Der Guide grinst nur, wir nehmen sie trotzdem mit.
Wir starten unseren Rundgang an der Westseite der Fälle beim Livingstone-Denkmal und folgen den Fällen bis zur Victoria Falls Bridge. Der Weg führt fast direkt an der Kante entlang, und schon nach wenigen Metern sind wir dankbar für die Regencapes.
1700m breit, Fallhöhe rund 100m, nach der Regenzeit haben die Fälle momentan ca 95% ihrer Maximalkapazität.
Diese nackten Zahlen in ihrer Urgewalt zu erleben, ist unbeschreiblich. Dieses Donnern, die Gischt, die sich wie ein Sturzbach über uns ergießt, der Anblick dieser unbeschreiblichen Wassermassen – das alles ist nicht in Worte zu fassen. Auch die Bilder werden dem ganzen nicht ansatzweise gerecht, man muß es einfach selbst erleben. Sicher ist die Sicht auf die Fälle zu einer weniger wasserreichen Jahreszeit wohl besser und man wird auch nicht so naß. Aber diese Wassermassen – ich finde keine Worte dafür und fühle mich sooooo klein und unbedeutend.
Guide & loeffelinchen:
Nach 2 Stunden ist der Rundgang beendet und wir fahren zum Mittagessen, mit Blick auf die Wasserfälle:
Um 14 Uhr werden wir für den Hubschrauberrundflug abgeholt. Den hat unser Guide so nebenbei für uns organisiert.
Wir zahlen 152 US$ pro Person in bar, ich werde gewogen, das loeffelinchen geschätzt.
Dann dürfen wir zusammen mit einem anderen Paar einsteigen. Ich sitze hinten in der Mitte, was mich wegen des Fotografierens zunächst wurmt. Andererseits bin ich von holder Weiblichkeit umgeben und kann auf beiden Seiten aus dem Fenster schauen.
Ehe wir uns versehen, sind wir schon in der Luft und fliegen eine Doppelacht über die Fälle. Diese Perspektive ist gigantisch, ich kriege den Finger kaum vom Auslöser. Erst aus der Luft wird das ganze Ausmaß und die Schönheit der Fälle sichtbar, in großartiges und beeindruckendes Erlebnis. Für mich DER Höhepunkt unserer Reise, ungeachtet der vielen bisherigen Eindrücke. Dieser Anblick aus der Luft verschlägt mir den Atem.
Blöderweise muß meine Sitznachbarin zur rechten unbedingt mit ihrem IPad (???) fotografieren und damit das halbe Fenster verdecken. Aber durch die geflogene Doppelacht sieht man ja alles von beiden Seiten.
Viel zu schnell sind wir schon wieder auf dem Boden der Tatsachen zurück. Unser Guide wartet schon, schließlich steht ja auch noch die Krokodilfarm auf dem Programm. Angesichts der fortgeschrittenen Zeit beschränkt sich der Besuch auf einen geführten Kurzrundgang. Aber es ist schon interessant, die Zuchtbecken und die verschiedenen Entwicklungsstadien der Krokodile zu sehen, die mit 3 Jahren schlachtreif sind.
Auf der Babystation dürfen wir ein kleines Krokodil anfassen, auch mein loeffelinchen traut sich. Das kleine ist 4-5 Monate alt, die Beißerchen sind schon gut entwickelt.
Auch ein paar Löwen hat man hier, schon in Gefangenschaft geboren, haben sie hier ein ruhiges Plätzchen. Ratet mal womit die hier (zumindest ab und zu) gefüttert werden.
Dann geht’s wieder zurück nach Botswana, gut eine Stunde später als geplant. An der Grenze geht alles ganz schnell, der Grenzer von Zimbabwe fragt mich: „Wann kommst du wiiiiedääär ?“ Soviel zu dem Rentnerspruch von heute morgen: Is’ doch egal, die können’s (auf deutsch) ja eh’ nicht lesen“.
In Botswana wird erst mal wieder desinfiziert, Diesmal müssen die Schuhe vom loeffelinchen nicht desinfiziert werden, dafür aber der Rollstuhl. Voller Hingabe werden die Räder von dem guten Stück mit einer Sodabrühe eingesprüht, dann verfrachten wir den nassen Rolli hinten ins Auto und zurück geht’s nach Kasane.
Beim Ausladen trifft uns der Schlag: Der Rollstuhl ist inzwischen getrocknet und über und über mit einer weißen pulvrigen Sodaschicht überzogen: Räder, Bremsen, Schutzbleche, Teile des Rahmens, Griffreifen, alles total versaut. Jede Berührung sorgt für weiße Hände, Schuhe Klamotten, katastrophal. Es gelingt uns in diesem Urlaub nicht mehr, diese Rückstände vollständig zu entfernen, nur eine Grobreinigung der regelmäßig berührten Teile gelingt uns so einigermaßen. Erst nach unserer Rückkehr schaffen wir es zuhause, alles rückstandsfrei zum Teil mit einer Zahnbürste zu säubern.
So eine Sauerei und für uns ein Grund nie mehr auf dem Landweg nach Botswana einzureisen. Ärgerlich vor allem, weil das ganze so inkonsequent und willkürlich erscheint.
Nach einigen vergeblichen Reinigungsversuchen haben wir uns nun aber das Abendessen verdient.
Heute sind nicht soo viele Gäste da, deswegen gibt es kein Buffet, sondern die Gänge werden aus einer kleinen Speisekarte ausgewählt. Gegessen wird heute im kleineren Restaurant oben.
Aha, und wo ist der Aufzug ? Betretene Gesichter, denn es gibt natürlich keinen. Man bietet uns daher an, entweder auf dem Zimmer oder unten im Restaurant zu essen. Beides wollen wir nicht, wir werden dir Treppen nach oben schaffen. 5 (!) Mann sind uns behilflich, jeder will mit anpacken keiner weiß wo. Irgendwie schaffen wir es mit (oder trotz ?) Helfern nach oben.
Die Crepes mit Krokodilfleisch klingen lecker, aber sie sind mit Currysauce, die verträgt mein loeffelinchen nicht. Ich erkläre mich solidarisch und vertrage sie heute auch nicht. Kann man die Soße auch weglassen ? Eine Rückfrage in der Küche ergibt: Ja, das geht. Und so bekommen wir unsere Crepes „with no sauce“.
Da heute bedient wird, hat das Personal alle Hände voll zu tun und scheint reichlich überfordert, alles dauert ewig. Zudem ist es oben rappelvoll, scheinbar hat man sich da etwas verkalkuliert.
Aber lecker war's. Und nach dem Abendessen geht ein aufregender, ereignisreicher Tag voller unbeschreiblicher Eindrücke zuende.
Abendessen (Auswahlkarte):
Crepes mit Krokodilfleisch,
Straußenstreak, Gemüse, Kartoffelwedges,
Vanilleeis mit Schokosoße, Pecan Tart
(Selbst) Gefahrene Kilometer: 0
Donnerstag, 1.5.14
Heute morgen beim Frühstück möchte sich eine Bedienung mit uns unterhalten. Wo wir herkommen, möchte sie wissen. Aus Deutschland, aha, ist das weit weg von Nigeria ? Naja, um die Ecke ist das nicht gerade, wieso ? Ja, in Lagos gibt es so eine Art Wunderheiler, da soll ich mit „my lovely wife“ hin, der würde ihr helfen. Sie schreibt uns alles auf.
Wir sind perplex und sehr gerührt, diese Anteilnahme können wir kaum fassen.
Thiiis is Africaaa!
Kurze Zeit später nehmen wir schweren Herzens Abschied von der Chobe Marina Lodge und Botswana. Uns wird schmerzlich bewusst: Wir sind nun auf dem Rückweg.
Immerhin versüßt uns der Chobe Nationalpark den Abschied mit ein paar Tiersichtungen entlang der Straße, und wenig später reisen wir ohne Probleme wieder in Namibia ein.
Übrigens haben wir während der 3 Tage in Botswana keinen einzigen Pula gesehen.
In Katima Mulilo tanken wir und ziehen noch ein paar N$ für die letzten Tage, dann sind wir wieder auf (Teer)Pad, die lange Strecke durch den Caprivistreifen.
Die Mahangu Safari Lodge bei Divundu ist heute unser Ziel.
Unterwegs finden 4 geschnitzte Holzelefanten den Weg in unser Reisegepäck.
Die Schnitzer waren uns ja schon auf der Hinfahrt aufgefallen.
Am Nachmittag erreichen wir die Lodge. Vor ein paar Jahren hat man einen Damm gebaut. So ist die Lodge nun auch bei Hochwasser (so wie jetzt) mit dem Auto problemlos erreichbar.
Wir bekommen Häuschen Nr. 1 und können auch direkt daneben parken.
Irgendwie ist es komisch: Die Ausstattung ist super und es passt auch alles mit dem Rolli, Platz genug hat unser Chalet auch – und trotzdem fühlen wir uns nicht wohl. Das Häuschen wirkt dunkel, drückend und muffig auf uns. Ob es an der Farbgebung liegt ? Ein weißer Innenanstrich würde das ganze gleich deutlich freundlicher erscheinen lassen.
Nicht falsch verstehen – die Lodge gefällt uns, bietet alle erdenklichen Annehmlichkeiten, die Lage direkt am Okavango ist super und das Essen gut – nur in unserem Chalet fühlen wir uns nicht so recht wohl. Vielleicht sind wir von dem Luxus der Chobe Marina Lodge einfach nur noch zu verwöhnt oder das nahende Urlaubsende verfälscht die Wahrnehmung - manchmal ist dieses subjektive Empfinden einfach nicht erklärbar.
Während mein loeffelinchen Siesta hält, bewundere ich die reich dekorierte Bar der Lodge und die tolle Lage direkt am Fluß.
Am Abend zieht es mich auf den Damm. Die Sonne geht direkt über den Überflutungsgebieten unter. Es ist windstill, die Ruhe und Lichtstimmung koste ich aus an diesem vorletzten Abend im Caprivi:
Das Abendessen gibt es auf der Terrasse direkt am Okavango-Ufer.
Abendessen:
Thunfischtartar, Apfel-Karottensalat
Oryxsteak, Kürbis, Weißkohl, Kartoffelwedges,
Eis
Gefahrene Kilometer: 468
Freitag, 2.5.14 Teil 1
Heute morgen bin ich schon vor Sonnenaufgang auf der kleinen Terrasse gegenüber unserem Chalet. Die Sonne geht genau über dem Okavango auf, und Dunstschwaden sorgen für eine mystische Stimmung. Schon allein dafür hat sich das frühe Aufstehen gelohnt.
Für das Frühstück hat sich das Management der Mahangu Safari Lodge etwas ganz besonderes einfallen lassen:
Man kann nicht nur ganz normal auf der Terrasse frühstücken – nein, es gibt auch ein Frühstücksboot, das während des Frühstücks auf dem Okavango herumfährt.
Man entscheidet am Vorabend, ob man an Bord oder an Land frühstücken will, entsprechend wird gerichtet. Zusammen mit Felix, dem Manager der Lodge, loten wir am Vorabend schon die Erreichbarkeit des Bootes für mein loeffelinchen aus. Ein bischen schmal, der verlängerte Steg (Hochwasser!), aber wohl irgendwie machbar.
Jetzt am Morgen die Überraschung: Der Steg wurde über Nacht für uns verbreitert, wir gelangen ohne Probleme an Bord. Klasse!
Das komplette Frühstücksbuffet ist auf dem Boot aufgebaut, auch Eier und Speck können direkt auf dem Boot zubereitet werden.
90 Minuten dauert die Frühstücksfahrt, sozusagen schon der erste Gamedrive per Boot. Hektik breitet sich nur bei Sichtungen aus, weg mit dem Besteck, her mit der Kamera.
Aber das ist schon ein tolles Event, eine ganz fantastische Atmosphäre an Bord. Alles in allem hat uns das einen Riesenspaß gemacht, noch mal ein wirkliches Highlight nach den ganzen bisherigen Erlebnissen.
An Bord lernen wir auch ein junges Paar kennen. Sie wollen morgen nach Kasane. Da wir ja gerade von dort kommen, ergibt sich sofort jede Menge Gesprächsstoff, wir können ein paar Tipps geben und auch von unseren Erlebnissen berichten und schwärmen. Unser Tagesausflug an die VicFalls interessiert sie sehr. Das würden sie auch gerne machen, hatten das bisher gar nicht in ihrer Planung drin. Der Haken dabei: Sie haben daher auch keine US$, die sie ja zumindest für das Visum brauchen. Da müssen sie mal überlegen und bei der Lodge fragen, wie sie da am geschicktesten dran kommen.
Nach dem Frühstück haben wir erst mal noch keinen konkreten Plan. Wir wollen auf jeden Fall aber den Mahangu Nationalpark besuchen, der ist ja nur wenige Kilometer von der Lodge entfernt.
Dafür gibt es in Kürze ein neues Kapitel.
Was ich aber im letzten Teil ganz vergessen habe, ist ein Bild von unserem Chalet. Hier ist es:
Freitag, 2.5.14 Teil 2
Ihr fragt euch sicher: Fahren die loeffels denn auch an die Popa Falls ? Die sind ja schließlich nur wenige Kilometer von der Lodge entfernt. Tatsächlich haben wir überlegt, dahin zu fahren. Zeit genug wäre ja. Aber letztendlich haben wir aber doch darauf verzichtet. Der hohe Wasserstand des Okavango lässt die Popa Falls wenig spektakulär erscheinen, bei Niedrigwasser hätten wir diesen Ausflug sicher unternommen. So aber verzichten wir und genießen lieber eine der letzten Gelegenheiten zum Herumlümmeln.
Aber wie schon erwähnt: Wir wollen auf jeden Fall den Mahangu Nationalpark besuchen.
Prinzipiell kann man den Mahangu Park ja problemlos auf eigene Faust erkunden. Wir entscheiden uns aber für eine geführte Tour mit Guide am Nachmittag. Das ermöglicht mir mehr Freiheit beim Fotografieren, was für mich als Fahrer, Guide und Fotograf in Personalunion immer etwas schwierig ist. Außerdem habe ich heute keine Lust zum Fahren.
Zudem finde ich es immer spannend mit eigenem Guide unterwegs zu sein. Sie haben doch einen ganz anderen Blick für die Natur und haben auch immer viel Spannendes und interessantes zu erzählen. Gerade alleine mit einem Guide plaudern die doch gerne mal aus dem Nähkästchen und man erfährt vieles über Land und Leute.
Wir sind insgesamt rund 4 Stunden unterwegs. So nebenbei erfahren wir, daß unser Guide im Gebiet des heutigen Nationalparks geboren ist. Seine Leute wurden mit der Einrichtung des Nationalparks zwangsumgesiedelt, zu Zeiten der Apartheid unter südafrikanischer Verwaltung.
Die Fahrt ist schön und interessant, der Park nahezu menschenleer. Unterwegs begegnet uns in den 4 Stunden nur 1 Auto.
Ob eine geführte Tour allerdings die 400 N$ (inkl. Parkeintritt) wert ist, muß jeder für sich selbst entscheiden. Man kann diese Tour auch locker selbst machen. Uns haben die 4 Stunden mit dem Guide aber viel Spaß gemacht.
Kurz nach Sonnenuntergang sind wir zurück, und kurz darauf widmen wir uns wieder einer der wichtigsten Aktivitäten in diesem Urlaub: Dem Abendessen.
Später unterhalten wir uns noch mit dem jungen Paar von heute morgen. Sie sind in ihrer Dollarfrage noch nicht wirklich weiter gekommen. Da wir noch jede Menge US$ von unserer Tour übrig haben, bieten wir ihnen an 60 US$ zu tauschen. Sie haben aber nur wenige Euro dabei, und mit N$ können wir kurz vor Urlaubsende nichts mehr anfangen. Sie werden daher zunächst noch in der Lodge fragen, möglicherweise kann man ihnen auch dort noch mit US$ weiterhelfen. Eventuell kommen sie morgen früh noch mal auf uns zu.
Abendessen:
Hühner-Cremesuppe, Eisbergsalat
Roularde, Karotten, Blumenkohl, Nudeln, Soße,
Obstsalat
Gefahrene Kilometer: 0
Samstag, 3.5.14
Nach einem nicht ganz so spektakulären Sonnenaufgang wie gestern müssen wir heute die Mahangu Safari Lodge leider schon wieder verlassen. Nach der anfänglichen Enttäuschung bei der Ankunft haben wir uns in der Lodge – abgesehen von unserem Chalet – sehr wohl gefühlt. Sie bietet mit dem Frühstücksboot und der dekorierten Bar doch ein paar Besonderheiten, die einfach Spaß machen.
Heute verzichten wir schweren Herzens auf das Frühstücksboot und bleiben fürs Frühstück an Land. Immerhin haben wir heute fast 600km vor uns und wir wollen zeitig los.
Das Paar von gestern kommt noch mal auf uns zu. Die Lodge konnte ihnen 40 US$ geben, könnten Sie von uns noch 20US$ eintauschen ? Klar, kein Problem. Sie haben noch ein paar Euro und wir machen ihnen einen guten Kurs. Schließlich wollen wir ja auch ihrem Abenteuer Zimbabwe und VicFalls nicht im Wege stehen. Wir schwätzen noch ein Weilchen, dann verabschieden wir uns voneinander. Dann brechen wir auf, sie Richtung Osten, wir Richtung Westen.
Schon kurz hinter der Ausfahrt von der Lodge das erste Hindernis: Heute ist Samstag, es findet ein Fußballspiel statt. Halb Namibia ist auf den Beinen und feuert die beiden Mannschaften vom Spielfeldrand aus an. Gestern war hier noch kein Fußballplatz, da sind wir sicher. Der entstand wohl über Nacht. Für uns ganz schlecht: Die eine Eckfahne steht genau auf der Piste! Mit etwas Kurverei und querfeldein können wir aber unsere Fahrt fortsetzen. Schade, dabei habe ich total versäumt, Bilder von dem Spektakel zu machen.
In Rundu tanken wir, dann fahren wir weiter Richtung Grootfontein.
Unterwegs halten wir an einem Töpferstand und erstehen ein dreibeiniges Gefäß, das wir als Blumenübertopf verwenden wollen. Es ist relativ einfach ohne irgendwelche Verzierungen. Ein simpler Gebrauchsgegenstand ohne Schnörkel, einfach und authentisch, und gerade deshalb gefällt er uns.
Die Veterinärstation vor Grootfontein passieren wir auch von Nord nach Süd ohne Kontrolle, wir werden einfach durchgewunken.
Die Fahrt ist lang, es ist die längste Tagesetappe unserer Tour, mit Pausen sind wir über 7 Stunden unterwegs. Gut, dass wir heute mit der Fahrt zurück ins „klassische“ Namibia durch die Zeitumstellung wieder eine Stunde dazugewinnen.
Unser Ziel für heute ist die Gabus Game Ranch nahe Otavi.
Die Farmbesitzer sind leider nicht da, sie machen Urlaub in Swakopmund. Aber ihre Tochter Heike ist eine sehr nette und charmante Vertretung. Nach kurzem Check-In beziehen wir Zimmer Nr. 9. Groß, hell, sehr geschmackvoll eingerichtet, eigene Terrasse, wir fühlen uns sofort wohl.
Da wir wegen der Zeitumstellung zeitlich früher als erwartet eingetroffen sind, haben wir nach kurzer Siesta noch Gelegenheit für einen Gamedrive, den wir auch nutzen. Begleitet werden wir von Heike, ihrem Freund und zwei Hunden.
Die Sichtungen auf dem Farmgelände sind für uns so gegen Ende unserer Reise nicht (mehr) spektakulär. Es gibt die üblichen Verdächtigen, diverse Antilopen, Giraffen. Aber auch Weißschwanz-Gnus. Die hat der Farmbesitzer vor Jahren aus Südafrika eingeführt.
Aber wir unterhalten uns sehr nett und angeregt. Heike erzählt vom Farmleben, von der Hege des Wildbestandes, wozu auch die vom Farmbesitzer ungeliebte Bejagung gehört. Besonders interessant finden wir eine größere Aktion vom Fang und Verkauf mehrerer Giraffen. Die Schilderungen lassen Bilder aus Daktari und Filmen von Prof. Grizmek in meinem Kopf entstehen.
Zum Sonnenuntergang wird es frisch und gleichzeitig endet auch die Fahrt.
Das Abendessen nehmen wir an einem Tisch gemeinsam mit 2 weiteren Gästen ein. Es sind deutsche Mitarbeiter der Zementfabrik von Tsumeb. Beide sind schon länger im Land, der ältere fast 4 Jahre, der jüngere etwa 4 Monate. Dessen Einsatz ist vorübergehend so gut wie beendet, er wird am Montag nach Deutschland zurückkehren. Wir fliegen mit der gleichen Maschine, stellen wir gemeinsam fest.
Der ältere bleibt noch bis August, dann kehrt er nach Deutschland zurück. Sein Arbeitsleben ist dann damit beendet, offiziell ist er in Deutschland schon Rentner.
Ein interessantes Gespräch über das Leben und Arbeiten als Deutscher in Namibia, für uns als „Freizeit-Afrikaner“ eine völlig andere Facette eines Namibia-Aufenthalts. Weit weg von zuhause und Familie, wenig Möglichkeiten der Freizeitgestaltung am „Rande der Zivilisation“. Oft verbringen sie ihre Freizeit ebenfalls im Büro. Ihre Schilderungen haben so gar nichts von einem Traum vom Arbeiten im Ausland allgemein und Namibia im besonderen. Da wird man schon etwas nachdenklich.
Aber es sind sehr nette Tischnachbarn und Gesprächspartner, wir genießen den vorletzten Abend in einer wunderbar entspannten Atmosphäre und bei leckerem Essen.
Apropos Essen: Dieses Dinner auf Gabus gehört zum besten, was wir in diesem Urlaub genossen haben . Einfach nur lecker, und (über)reichlich noch dazu. Der White Elephant hat übrigens Einzug in unsere heimische Rezeptsammlung gefunden. Um es mit ANNICK’s Worten auszudrücken: Miam miam!
Die Nacht auf Gabus werde ich so schnell nicht vergessen: Plötzlich habe ich Durchfall und verbringe mehr Zeit auf dem stillen Örtchen als im Bett. Ich fühle mich hundeelend. Hoffentlich gibt sich das schnell wieder. Schließlich müssen wir morgen schon weiter und mein loeffelinchen kann ja nicht mehr Autofahren.
Mir fallen alle möglichen Schilderungen ein aus diversen Reiseberichten ein: Casimodos und Esmeraldas Erlebnisse mit ähnlicher Ursache und Krankenhausaufenthalt, Sabine26’s Appendix, der nicht mehr nach Hause will, solche Szenarien gehen mir durch den Kopf.
Blos sowas nicht.
Abendessen:
Tomatensuppe
Kudusteak, Termitenhügelpilze, Kartoffeln, Mischgemüse
White Elephant (Vanilleeisshake mit Amarula)
Gefahrene Kilometer: 584
Sonntag, 4.5.14
Leider keine Entwarnung: ich fühle mich immer noch hundeelend und die Toilette wird zu meiner zweiten Heimat.
Relativ spät gehen wir frühstücken, ein reich gedeckter Tisch und lauter Leckereien erwarten uns. Ein wenig Joghurt und viel Wasser und Saft verlangt mein Körper, beim dritten Bissen Brot schwenkt mein Magen schon wieder die weiße Fahne:
Ich brauche noch über eine Stunde Auszeit um Kraft zu sammeln für die anstehende Autofahrt.
Dann nehmen wir schweren Herzens Abschied von Heike, ihrem Team und der Gabus Game Ranch. Schade, dass wir hier nur eine Nacht gebucht hatten. Wir hatten hier während des ganzen Aufenthalts das Gefühl, bei Freunden und Bekannten zu sein und nicht in einem Beherbergungsbetrieb. In dieser herzlichen Atmosphäre und schönen Unterkunft mit der leckeren Verpflegung wären wir wirklich gerne länger geblieben.
So aber brechen wir auf zu unserer letzten Unterkunft dieses Urlaubs, der Frans Indongo Lodge. Hier haben wir schon letztes Jahr die letzten Urlaubsnächte verbracht und fanden die Lodge so toll, dass wir auch dieses Jahr unsere Reise hier ausklingen lassen wollten.
Zum Glück ist die Etappe heute nicht lang, aber wie ich die zwei Stunden Fahrt ohne stilles Örtchen überstehen soll, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Aber zum Glück liegt ja noch eine Zewa-Rolle im Auto, die ich zu Beginn der Reise gegen den Willen meines loeffelinchens im Superspar Merua gekauft habe. Diese Entscheidung könnte sich heute als „lebensrettend“ erweisen.
Kurz und gut:
Die Fahrt verläuft ereignislos, die Zewarolle bleibt wider Erwarten originalverpackt. Aber ratet mal, wohin mich der Weg in der Frans Indongo Lodge als erstes führt, noch vor dem Einchecken.
Wir sind relativ früh, unser Chalet ist noch nicht fertig. Wir dürfen auf der großen Aussichtsterrasse warten, die Dame vom Empfang leistet und Gesellschaft.
Sie glaubt uns vom vergangenen Jahr wiederzuerkennen, was wir bestätigen. Das muß sie doch gleich John erzählen, der hier mehr oder weniger als rechte Hand des Managements fungiert. Er kommt auch gleich angelaufen um uns zu begrüßen. Auch er glaubte uns vorhin an der Rezeption irgendwie zu kennen, konnte uns aber nicht mehr einordnen. Die Unterhaltung mit beiden ist sehr herzlich, wir spüren, die Freude der beiden ist echt.
Dann ist unser Chalet fertig. Wir bekommen wie schon im letzten Jahr die Nr. 7 und staunen nicht schlecht: Es ist renoviert und innen neu ausgestattet, was wir zur Freude der beiden sofort lobend bemerken.
Indongo Lodge Chalet #7 2013:
Indongo Lodge Chalet #7 2014:
Wir wiederum freuen uns über diese nette Geste:
Wir buchen noch schnell den Gamedrive für heute Nachmittag, dann bin ich fix und fertig.
Ich brauche eine Auszeit, und es ist beruhigend, wieder eine gewisse Location in Reichweite zu wissen. Auch wenn es mir inzwischen etwas besser geht, so sehe ich dem morgigen Abreisetag doch noch mit großer Skepsis entgegen.
Aber bis dahin ist ja noch Zeit, und am Nachmittag steht erst mal der letzte Gamedrive dieser Reise an.
Die Lodge beherbergt einige Antilopen aus Südafrika und der Caprivi-Region, die kommen im „klassischen“ Namibia nicht vor, dennoch sind wir nach unserem Aufenthalt im Caprivi daran nicht mehr so wirklich interessiert. Aaaaber – Die Lodge hat auch 6 weiße und 3 schwarze Nashörner. Und Nashörner haben wir a) in diesem Urlaub noch keine gesehen und b) letztes Jahr waren die Lichtverhältnisse zum Fotografieren schon ungünstig.
Also hoffen wir auf die Nashörner.
Zunächst huschen uns aber ein paar Erdhörnchen vor die Linse – klasse, die haben wir dieses Jahr auch noch nicht gesehen.
Plötzlich sind sie da: 2 weiße Nashörner: Bei Gegenwind und bestem Fotolicht präsentieren sie sich und nehmen von uns keinerlei Notiz.
Viel mehr kann ich von der Fahrt gar nicht mehr genießen, denn mein Magen-Darm-Trakt protestiert ob der Rüttelei im Fahrzeug. Immerhin stehe ich die Fahrt aber durch, bin aber heilfroh, als sie endlich zu Ende ist. Allerdings haben sich die Tiere auch ziemlich rar gemacht, denn weitere nennenswerte Sichtungen gibt es keine.
Das Dinner duftet verlockend, und schmeckt auch ganz hervorragend. Die Rüttelei vom Gamedrive fordert aber doch ihren Tribut. Ich kann von allem nur kosten und muß das meiste schweren Herzens zurückgehen lassen. Schade schade, denn es war soooo lecker. Ich will aber keine weiteren Komplikationen heraufbeschwören, schließlich ist morgen Abreisetag. Das wird noch mal ganz hart.
Abendessen:
Geräucherte Wildstreifen an Meerretticheis
Gefülltes Oryxsteak, Kürbis, Zuccini, Reistaler
Warme Birne, Buttercremesauce, Sahne
Gefahrene Kilometer: 120
Montag, 5.5.14
Abreisetag.
Im Prinzip könnte ich ganz einfach das entsprechende Kapitel vom Reisebericht des letzten Jahres kopieren. Der Ablauf ist ganz ähnlich.
Zum Frühstück habe ich heute wieder einigen Appetit und kann auch wirklich was Vernünftiges zu mir nehmen.
Mit der Rezeption habe ich vereinbart, dass wir eine Stunde länger in unserem Chalet bleiben dürfen. So kann ich noch etwas Energie tanken für den langen Tag, der uns heute bevorsteht. Die letzten beiden Tage haben doch viel Kraft gekostet. Aber zum Glück fühle ich mich heute schon deutlich besser, wenn auch weit entfernt von meiner Topform.
Die Fahrt zum Flughafen ist ereignislos und unproblematisch. Die Zewarolle bleibt auch heute ungeöffnet.
Unser Loeffelmobil hat wacker durchgehalten. Weder der Dieselfilter noch die (nach ein paar Tagen bewusst unbenutzte) Klimaanlage haben im Verlauf unserer Reise Probleme bereitet. Heute schalten wir die Klimaanlage absichtlich wieder ein. Wir wollen vor der Abgabe des Autos noch ein schönes Fußbad produzieren. Zu Sicherheit stellt mein loeffelinchen ihre Füße in zwei Superspar-Tüten. Tatsächlich: Am Flughafen ist der Beifahrer-Fußraum wieder überflutet.
Die Fahrzeugabgabe ist heute denkbar einfach: Wir sollen den Schlüssel einfach am Schalter in den Briefkasten werfen, meint der Parkplatzwächter. Eigentlich wollte ich ja gerne ein paar Worte über die diversen kleinen Mängel am Fahrzeug verlieren – aber es ist einfach niemand da. Also werfe ich den Schlüssel ein und ab dem Zeitpunkt ist mir das Auto dann auch vollkommen egal. Immerhin hat es uns ohne ernsthafte Probleme 3593km durch Namibia und Botswana transportiert.
Viel wichtiger ist mir in diesem Moment mal wieder der Besuch eines ganz bestimmten Örtchens.
Beim Einchecken werden wir wieder auf die Reihe 6 umgebucht, die erste Reihe der Economy mit der großen Beinfreiheit.
In der großen Wartehalle treffen wir den einen „Zementwerker“ von der Gabus Ranch. Er fliegt heute nach 4 Monaten Namibia-Einsatz wieder nach Hause und freut sich auf seine Familie.
Auch ein anderes Paar treffen wir wieder. Sie sind heute morgen ebenfalls von der Frans Indongo Lodge abgereist und wollten in Windhoek noch ein wenig bummeln und shoppen. Dabei haben sie ganz vergessen, dass an diesem 5. Mai ja Feiertag ist. Also ziemlich tote Hose in Windhoek.
So vergeht die Zeit, und dann ist Boarding.
In der Maschine eine große Überraschung: In der Premium Economy sind noch zwei Plätze frei, ob wir möchten, ist doch besser für Mrs. loeffelinchen ? Das lassen wir uns nicht 2x sagen, klar möchten wir. Und was soll ich sagen – so angenehm sind wir noch nie geflogen. Man kann die Sitze in Liegeposition umstellen, da reicht der Platz (fast) sogar für mich. Und gewisse Örtlichkeiten sind auch näher. So endet unsere Reise am nächsten Morgen ganz entspannt in Frankfurt, und gut 3 Stunden später sind wir wieder zuhause.
Bis vor 2 Jahren konnten wir uns nicht vorstellen, dass für uns eine Reise nach Namibia mit Rollstuhl überhaupt möglich ist. Jetzt waren wir schon zum zweiten Mal da, und wieder kehrten wir mit unbeschreiblichen Eindrücken zurück. Ernsthafte Probleme aufgrund des Rollstuhls hatten wir nie, die ein oder andere Hürde, ja OK, das passiert aber auch ständig in Deutschland.
Aber wir konnten alles machen, was wir geplant und wir uns vorgenommen hatten. Und so können wir sagen: Auch diese zweite Reise nach Namibia war für uns ein voller Erfolg, voller neuer Eindrücke und Erlebnisse. Neben den Tieren und der Landschaft war es diesmal vor allem der Kontakt zu den Einheimischen, der uns nachhaltig beeindruckt hat und den wir als wesentlich intensiver empfanden als bei der ersten Reise.
Und was soll ich sagen: Wir können uns durchaus vorstellen, ein drittes Mal in dieses faszinierende Land zu reisen. Es gibt für uns noch so viel Unentdecktes im Süden, und dann gibt es da ja auch noch den KTP …
Abendessen: Premium Economy Food
Gefahrene Kilometer: 300
Sodele, und jetzt, am Ende dieses Reiseberichtes möchten wir noch einmal "DANKE" sagen.
Danke an alle, die "mitgefahren" sind, mitgelesen haben, eifrig den "danke"-Button gedrückt haben und uns mit netten Kommentaren bei (Schreib-)Laune gehalten haben.
Es hat uns großen Spaß gemacht, euch an dieser Reise teilhaben zu lassen und die Erinnerung an die Reise damit für uns zu bewahren.
Danke natürlich auch allen, die uns mit Tipps direkt bei Fragen oder auch indirekt mit ihren Reiseberichten dabei geholfen haben, diese Reise für uns zu einem unvergeßlichen Erlebnis zu machen.
Besonders bedanken möchten wir uns bei Hanne, die mit ihren vielen Kontakten in Namibia dafür gesorgt hat, daß wir in unseren gebuchten Unterkünften wirklich überall die Zimmer hatten, die unseren besonderen Bedürfnissen mit 4 zusätzlichen Rädern gerecht wurden. Das war wirklich überall der Fall, Probleme mit baulichen, räumlichen oder Ausstattung-Gegebenheiten hatten wir nie.
ENDE