Bericht Titel: Hotel Argos, Talamanca, Ibiza, Spanien

ID: SP-IB-IB-AR-TALA-03-06-2013
Name / Pseudonym: Buddelschiff

Angaben Handicap
Grad der Behinderung (GdB): 80
Klassen (G,B,aG,H,BL,GL,RF): G, B, aG
Rollstuhlabhängigkeit:  ja, kurze Strecken zu Fuß sind möglich
Art der Behinderung: inkompletter Querschnitt
nähere Beschreibung:

Angaben Ausflug - Reise - Urlaub
Land: Spanien
Bundesland, Kanton, Bezirk: Ibiza (spanische Insel)
Stadt/Ort: Ibiza
PLZ, ZIP:
Name Unterkunft: Hotel Argos, Talamanca

Strasse: 
Telefon:
e-Mail:

Datum der Reise
von: 13. 04. 2013
bis: 20. 04. 2013

Bericht Text:

Reisebericht Ibiza

Im April 2013 besuchten ich und mein Mann Ibiza.
Start war am Flughafen Paderborn. Hier verlief alles reibungslos. Meinen Rolli durfte ich bis zum Abflug benutzen. Über Air Berlin hatten wir Plätze reservieren lassen, so dass ich im Flieger nur ein kurzes Stück laufen musste.

Auf Mallorca hatten wir eine Zwischenlandung und mussten den Flieger wechseln. Wir wurden mit einer Art Hubwagen, der direkt am Flieger andockte, abgeholt und zum nächsten Gate gebracht. Dabei wurden wir durchgehend von einem speziellen Mitarbeiter begleitet. Als Gegenleistung mussten ich an allen Stationen auf einer Art „Lieferschein“ unterschreiben, dass ich ordnungsgemäß „abgeliefert“ wurde und dass der Service einwandfrei war. Am Flughafen Ibiza musste ich den Flieger über die Treppe verlassen, wurde dann aber mit einem Kleinbus abgeholt und zum Gepäckband gebracht.

Unsere Reiseleitung von Dertour war ansichtlich meines Rollstuhls etwas überrascht, obwohl unser Reisebüro extra darauf hingewiesen hat. Da insgesamt nur 4 Personen abgeholt wurden, war im Kleinbus ausreichend Platz für Rolli und Gepäck.

Unser Hotel „Argos“ war ca. 15 Minuten Autofahrt vom Flughafen entfernt, in der Bucht Talamanca.



Im Eingangsbereich waren Rampen vorhanden und im Hotel ein Aufzug. Über das Reisebüro hatten wir ausdrücklich ein Zimmer mit ebenerdiger Dusche gebucht, so wie es im Internet auch auf Bildern zu sehen war. Als wir unser Zimmer betraten, sah es anders aus. Die Badezimmertür war viel zu schmal und drinnen war eine Wanne mit Duschgelegenheit. Wir gingen sofort zur Rezeption zurück, um das Bad zu reklamieren. Zum Glück war gerade der Chef anwesend, der uns erklärte, dass es nur ein Zimmer mit ebenderdiger Dusche gäbe und das wäre die Suite. Nach kurzer Verhandlung mit der Rezeption haben wir dann tatsächlich die Suite ohne Aufpreis bekommen. Und so hatten wir 2 Zimmer, 3 Balkone, 2 Ferseher, ein Bad mit breiter Tür, ebenerdige Dusche und einen Whirlpool direkt am Fenster mit Blick auf die Bucht. Was will man mehr?!

Das Bad war allerdings nicht komplett behindertengerecht. Es fehlten Haltegriffe und der Hocker in der Dusche war mehr als abenteuerlich.

Der Speisesaal war im Erdgeschoss und mit Aufzug erreichbar. Im Keller war ein Indoor-Pool, wo auch ein Lift zu sehen war, und dort war auch der Durchgang zum Außenpool. Dieser Bereich war ziemlich klein und eng. Sollte das Hotel ausgebucht sein, wird es für Rollifahrer eng. Über eine kleine Treppe ging es zum Strand, wo zum Ende der Woche Liegen und Schirme aufgestellt wurden. Allerdings war der Strand direkt vor dem Hotel nicht sehr sauber, da dort einige Sportboote vor Anker lagen und außerdem reichlich Algen vorhanden waren. Direkt neben dem Hotel waren 2 Bars und von dort aus gab es einen Holzsteg, der am Strand entlang führte und später in eine Promenade überging. Dort war der Strand deutlich gepflegter und das Wasser klar. Das Essen im Hotel war gut. Das Frühstück typisch spanisch mit Toast, Kuchen usw., das Abendessen als Buffet war abwechslungsreich und wirklich lecker.

Am ersten Tag haben wir uns auf den Weg nach Ibiza-Stadt gemacht. Über eine breite Promenade entlang eines großen Jachthafens ging man ca. 30 Minuten bis zur Stadt.



In der Unterstadt war alles gut erreichbar. Die Altstadt oberhalb war dagegen abenteuerlich. Starke Steigungen, Kopfsteinpflaster ( welches zum Teil sogar für Fußgänger sehr rutschig war), ohne Hilfsperson hatte man dort keine Chance. Die Oberstadt ist für den Verkehr gesperrt, nur Anwohner dürfen dort Autofahren oder Taxen.

Entlang der Stadtmauer gab es einen asphaltierten, steilen Weg bis zum Aussichtspunkt, von dem man einen Blick über die Stadt, die Bucht und über das Meer bis zur Insel Formentera hat.

Ausflug nach St. Eularia
Zu Fuß/Rolli gingen wir bis zum Busbahnhof von Ibiza-Stadt. Dieser liegt an einer Hauptverkehrsstraße und die Busse stehen alle hintereinander. Tickets gibt es direkt im Bus oder am Schalter. Da man eigentlich nur vorne einsteigen darf, muss man den Moment abwarten, wenn der letzte Fahrgast den Bus an der hinteren Tür verlässt, und dann dort die Tür blockieren. Es gibt normale Linienbusse mit ausklappbarer Rampe. Allerdings werden auch Reisebusse eingesetzt, wo man als „Nichtgehender“ keine Chance hat. Der Ort selber ist gut befahrbar. Es gibt eine schöne Promenade und am Strand sind zum Teil Holzstege mit „Rolliparkplatz“,eine Art Terrasse mit dem typischen Rollifahrer-Schild ausgestattet.

Ausflug nach St. Antoni
Dieser Ort hat leider nichts schönes. Der Strand ist schmal und ungepflegt, ringsherum stehen Wohnklötze. Am Ende der Bucht erreicht über eine gut ausgebaute Promenade das legendäre „Cafe del mar“. Wenn man dort Richtung Meer blickt und nicht Richtung Stadt, ist es sehr schön. Auf der Rückfahrt hatten wir einen modernen Bus mit elektrischer Rampe, die der Busfahrer leider nicht bedienen konnte. Während der Fahrt hat er sich dann schlau gemacht und ich durfte am Ziel nicht eher aus dem Bus, bis er die Rampe ausgefahren hatte. In der Zeit wäre ich schon dreimal raus- und reingegangen. Egal, der Wille zählt!

Formentera
Mit der Fähre fuhren wir zur Nachbarinsel. Gegen Vorlage des Schwerbehindertenausweises gibt es Rabatt und beim Einsteigen sind hilfreiche Hände zur Stelle. Formentera ist überschaubar klein. Bei einem der zahlreichen Mietwagenverleiher haben wir uns ein Auto geliehen und sind losgefahren. Am anderen Ende der Insel steht der Leuchtturm Far de Mol. Die spektakuläre Steilküste ist mit Rolli nicht erreichbar. Zum Stand Paya Mitjorn führen mehere Holzstege durch die Dünen. Auch dort gab es wieder Rolli-Terrassen, aber leider keine Möglichkeit, direkt ans Wasser zu kommen. Das gleiche gilt für den Strand Les Illetes. Traumhaft schön, aber für mich nur aus der Ferne zu sehen.





Ibiza-Stadt und Strand
Wir haben einen Bummel durch die Unterstadt gemacht. Das Tor zu Altstadt ist schön anzusehen, aber der Weg dorthin ist wieder steil und huckelig.



Nachmittags waren wir am Strand von Talamanca. An einer schmalen Stelle habe ich es zumindest mit den Füßen bis ins Wasser geschafft. Abends haben wir einen Spaziergang entlang des großen Jachthafens gemacht. Viele der Bars und Restaurants waren jetzt in der Vorsaison noch geschlossen.





Mit dem Mietwagen unterwegs
Als erstes fuhren wir zum Strand Les Salines. Sehr schön, auch hier wieder Rolli-Terrassen. Weiter ging es zur Felsenbucht Cala d'Hort. Bei Santa Agnes wachsen zahlreiche Mandelbäume, die Blütezeit war leider schon vorbei. Über Portinatx und Cala Sant Vincent fuhren wir nach Santa Carla, wo es in der „Bar Anita“ den besten Hierbas ( Kräuterlikör ) gibt. Dazu noch Brot mit Aioli....lecker.

Der Rückflug war ebenso reibungslos wie der Hinflug.
April ist die ideale Zeit, wenn man den Partyrummel nicht mag. Nachteil ist nur, dass noch nicht alle Hotels geöffnet haben.