Bericht Titel:
Hotel Ali Bey in Belek, Antalya & Belek
ID: TK-AL-31-03-2011
Name / Pseudonym: Claus
Angaben Handicap
Grad der Behinderung (GdB): 100
Klassen (G,B,aG,H,BL,GL,RF): G, aG, H
Rollstuhlabhängigkeit: ja, permanent
Art der Behinderung: Querschnittlähmung, Paraplegie
nähere Beschreibung: Auto: Selbstständiges Aus- und Einsteigen möglich; fahre ein Behinderten gerechtes Auto; Bin weitgehend selbständig im Haus; Schwimmen ohne Hilfsmittel möglich; Kann mich über den flachen Rand eines Pools ins Wasser herunter lassen. Brauche aber Hilfe beim Verlassen des Pools
Angaben Ausflug - Reise - Urlaub
Land: Türkei
Bundesland, Kanton, Bezirk: Antalya & Belek
Stadt/Ort: Belek
PLZ, ZIP:
Name Unterkunft: Hotel Ali Bey
Strasse:
Telefon:
e-Mail: http://www.turquoise.com.tr
Datum der Reise
von: 31. 08. 2010
bis: 11. 09. 2010
Bericht Text:
Der gesamte Hotelbereich war von allen Stellen aus mit dem Rollstuhl zu erreichen.
Vor dem Eingang des Hotels, zur Rezeption, befand sich eine Rampe, die die sonst zu überbrückenden Treppe umging. Diese war für mich, mit einigem Kraftaufwand, zu bewältigen (siehe auch Foto).
Danach war der Weg zu den Wohngebäuden leicht abfallend, eben und fest ausgelegt. Hier hatte ich keine nennenswerte Probleme die Wege zu den inneren Hotelanlagen in beiden Richtungen zu befahren.
Ich kam auch sonst in der Wohnanlage und auf dem umliegenden Hotelgrundstück zurecht, aber es gab immer auch Ausnahmen: Zum Wohngebäude, wo sich die behindertengerechten Zimmer befanden, gab es eine steile Rampe. Diese war für mich zu steil und ich benötigte Hilfe, obwohl ich mich zu den aktiven Rollstuhlfahrern zähle.
Das Gleiche galt für den Weg zum Restaurant, welches ca. 1 Stock höher lag. Auch hier benötigte ich fremde Hilfe.
Auf dem Weg zum Aquapark war der letzte Teil sehr stark abfallend und ich brachte auch hier fremde Unterstützung in beiden Richtungen.
Das große Wasserbecken des Aquaparks hatte eine breit angelegte Treppe ins Wasser. Mit fremder Hilfe wäre es hier möglich, eine Person mit einem entsprechenden Rollstuhl ins Wasser zu bringen. Ein Geländer gab es an dieser Treppe nicht.
Der eigentliche, vom Aquapark getrennte Pool hatte keine Treppe und war nur über übliche Leitern oder über den Rand zu erreichen. Also keine wirkliche Alternative für Menschen mit Behinderung.
Als großen Nachteil empfand ich dort, im Bereich des Aquaparks, die zu der Zeit meines Aufenthaltes fehlende Behindertentoilette.
Es gab aber zwei Behinderten-WC‘s ziemlich zentral in der Hotel-Anlage, welche nur über längere Wege und über eine steile Rampe zu erreichen waren. Allerdings gab es auch einen flach angelegten Weg, um das Gebäude herum, welchen ich ohne Schwierigkeiten selber benutzen konnte. Macht die Blase diesen Umweg mit, war dieser Weg eine gute Alternative.
Das Familienzimmer im Wohnbereich unserer Hotelwohnung war nicht übermäßig geräumig. Dennoch konnte ich mich im Rollstuhl überall hinbewegen. Das Bad war mit einer Dusche und ausklappbaren Sitz und Haltegriff ausgestattet. Das Waschbecken war unterfahrbar. Ebenso war auch das WC mit einem Haltegriff ausgestattet.
Hier sieht man die Rampe hoch zum Hotel-Restaurant. Diese Rampe war, für mich zwar befahrbar, entspricht aber meiner Meinung nach nicht den deutschen Normen für eine Behinderten gerechte Rampe, da sie mir als zu steil vorkam. Diese Rampe war wohl eher gedacht um Kinderwagen, schweres Gepäck, Koffer auf Rollen, hoch zubringen. Dennoch ist diese Rampe unverzichtbar um z.B. Rollstuhlfahrer dort hoch zu schieben.
Dies Bild zeigt die Rampe hoch zu unserem Wohnbereich. Auch hier galt: Für mich war diese zwar befahrbar, aber wahrscheinlich nicht den DIN Vorschriften gerecht werdend.
Mit fremder Hilfe allerdings durchaus geeignet, einen Rollstuhlfahrer hier zu bewegen.
Das Becken im sogenannten Aquapark. Man sieht die breit angelegte Treppe ins Wasser mit breiten Stufen. Doch für die große Mehrheit der Rollstuhlfahrer sicher nicht ohne fremde Hilfe nutzbar. Ein Geländer fehlt. Eine Rampe, Lift oder Hebekran um behinderte Menschen ins Wasser oder wieder heraus zu hiefen gab es zur Zeit meines Aufenthaltes nicht.
Dies Bild zeigt einen typischen Weg innerhalb der Hotelanlage. Alle Wege waren in ähnlicher Weise angelegt und ausgebaut. Man beachte, dass es keine seitlichen Befestigungen gab und auch keinen Überrollschutz am Rand, welcher ein ungewolltes Abrutschen hätte verhindern können.
Abends waren diese Wege beleuchtet.
Im Wohnbereich: Das Bad mit befahrbare Dusche, Klappsitz und Duschvorhang.
Hier war festzustellen, dass es keine seitlichen Lehnen oder Haltegriffe zum Sitz gab. Somit war dieser Sitz nur für Personen mit einer gewissen Rumpfstabilität geeignet.
Im Wohnbereich: Hier nochmal das Bad mit der Toilette.
Ein standard WC mit seitlich angebrachtem Haltegriff. Ob diese Toilette mit einem handelsüblichen Dusch- und Toiletten-Rollstuhl überfahrbar gewesen wäre, kann ich nicht sagen, ist aber anzunehmen.
Ausreichend Platz gab es im Bad auch für mich als Rollstuhlfahrer.
Insgesamt möchte ich der Hotelanlage Ali Bey in Belek, Antalya die Note 6-7 geben (auf einer Skalar zwischen 1 (sehr schlecht) und 10 (sehr gut)).
Die Hotelanlage war sicher für einen bestimmten Kreis von behinderten Menschen gut bzw. auch sehr gut zu benutzen. Dennoch würde ich diese Anlage nicht als ausgesprochen geeignet für behinderte Menschen bezeichnen.
Dazu müsste noch mehr auf eine völlig selbstständige Nutzung durch stark körperlich behinderte Menschen hingearbeitet werden.
Dazu zähle ich:
DIN gerechte Rampen mit angemessener Steigung.
Ausreichend Behinderten gerechte WC‘s in allen relevanten Bereichen.
Pool-Zugang in Form von Rampen oder Lift (Hebevorrichtung).
Bei Bedarf Verfügbarkeit von höhenverstellbaren Betten.
Bei Bedarf Verfügbarkeit von Anti-Dekubitus-Matratzen.
Dennoch, ich persönlich bin gut dort zurecht gekommen und würde wieder dort meinen Urlaub verbringen.
Nun noch ein paar unkommentiert Fotos zur Impression und als Erinnerung an eine schöne Zeit: