Bericht Titel: Kreuzfahrt auf der AIDA Cara, ab Kiel, Nordeuropa
ID: A KF-AIDA-KI_NSEE-04-08-2013
Name / Pseudonym: Buddelschiff

Angaben Handicap
Grad der Behinderung (GdB): 80
Klassen (G,B,aG,H,BL,GL,RF): B, G, aG
Rollstuhlabhängigkeit:  ja, kurze Strecken zu Fuß sind möglich
Art der Behinderung:
nähere Beschreibung:

Angaben Ausflug - Reise - Urlaub
Land: Kreuzfahrt Nordsee / Nordeuropa
Bundesland, Kanton, Bezirk: Schweden, England, Frankreich, Irland, Schottland, Dänemark 
Stadt/Ort: Kiel, Göteborg, Dover, Le Havre, Falmouth, Dublin, Liverpool, Greenock, Oban, Invergordon, Kopenhagen, Kiel
PLZ, ZIP:
Name Unterkunft: Schiff: AIDA cara

Strasse: 
Telefon: 
e-Mail: 

Datum der Reise
von: 10.08.2013
bis:  24.08.2013

Bericht Text:

Wir starteten in Kiel.

Der Kieler Bahnhof ist barrierefrei.

In der Bahnhofshalle stehen Schalter von AIDA bereit und man kann dort das Gepäck abgeben. Dann geht es entweder per Shuttlebus zum Terminal oder, wie wir,  zu Fuß/per Rolli. Wir haben ca. 15 Min. gebraucht, bis wir am Cruiseterminal waren.
Dort gibt es einen separaten Schalter zum Einchecken und einen Aufzug zur Gangway.



(quelle: Antti Havukainen  / Wikimedia)

Auf der AIDAcara gibt es zur "Barrierefreiheit" noch einigen Nachholbedarf.

Im öffentlichen Bereich sind gar keine Behindertentoiletten vorhanden. An den Restaurants befinden sich keine Toiletten, man muss einmal durch das ganze Schiff laufen/fahren bis vorne zum Theater.

Am Pooldeck 10 gibt es ebenfalls keine Toiletten. Entweder muss man auf Deck 9 hinunter oder auf Deck 11, dem obersten Sonnendeck, hinauf. Dorthin geht es allerdings nur per Treppe oder man muss als Rollifahreran der Rezeption anrufen und die schicken dann einen Trägertrupp. Dort oben befindet sich auch die Disco/Anytime Bar, für reine Rollifahrernicht zu erreichen.

Der Zugang zum Pooldeck ist nur im vorderen Bereich möglich. Die hinteren Ausgänge sind viel zu schmal, mit einer hohen Schwelle versehen und haben schwere Türen. Rampen wurden dort angebracht, helfen aber nicht wirklich weiter, da man sich beim Durchfahren die Finger klemmt.

Zum Spa-Bereich muss man eine Stufe abwärts überwinden.

In den Restaurants ist es zu Stoßzeiten sehr eng in den Gängen. Einige Tische am Anfanf der Restaurants sind 30 Minuten ab Öffnung für Rollifahrer reserviert.

Wenn in den Gängen an den Kabinen ein Wagen des Housekeepings steht, kommt man mit Rolli nicht vorbei.

An manchen Häfen war der Ausgang auf Deck 6 über eine lange,wackelige Treppe. Auch hier mussten man auf den Trägertrupp warten. Eine andere Rollifahrerein hat 20 Minuten im Regen warten müssen, bis sie reingeholt wurde. Die Mitarbeiter sind sehr nett und hilfsbereit und auch nach dem dritten Rollstuhl noch zu Späßen aufgelegt.

Unsere barrierefreie Kabine auf Deck 6 war sehr klein. Die Bettenstanden L-förmig und waren noch durch einen kleinen Schrank getrennt.
Den kleinen Schreibtisch konnte ich mit Rolli nicht erreichen, da der Korbstuhl davor den Weg versperrte. An den Inhalt der Kleiderschränke
und an den Tresor kam ich nur mit viel Mühe und Verrenkungen. Die Schranktüren an der anderen Seite anzubringen wäre hier hilfreich.







Das Bad war ebenerdig und mit Duschsitz und Haltegriffen versehen. Zum Inventar gehörte auch eine Gummiflitsche. Erst dachten wir, das
Housekeeping hätte sie vergessen, nach dem ersten Duschen wussten wir, warum sie dort stand. Da der kleine Abfluss in der Ecke das
Wasservolumen nicht schafft, stand das Bad komplett unter Wasser. Der Duschvorhang hielt nur das Klo trocken. Wir haben dann zusätzliche Handtücher geordert, um Überschwemmungen zu verhindern, gerade bei Seegang sehr wichtig. So waren wir morgens erstmal mit Badputzen beschäftigt. Da die Rolliräder nicht sauber sind, ist das Bad schnell dreckig und der Teppich bekommt leider auch was ab.
Die Kabinentür war breiter und ging nach außen auf, eine schräge Türschwelle war vorhanden. Wasserspender und Aufzüge sind schnell erreicht, die Rezeption ist auf dem gleichen Deck. Ansonsten ist die Kabine von Lärm verschont. Dass Leute reinglotzen haben wir nicht erlebt. Wir haben uns eher darüber amüsiert, wenn sich die Mitfahrer vor dem "Spiegel" die Haare gerichtet haben.


Da der Nord-Ostsee-Kanal bestreikt wurde, hatte man unsere Route kurzfristig geändert. Die Kanalfahrt wurde leider gestrichen. Wir starteten in Göteborg, ein Hafen in Irland (Cobh) wurde nicht angefahren, dafür kam als Ersatz Kopenhagen dazu. Die ersten Häfen der Tour erreichten wir mit einem Tag Verspätung, ab Dublin waren wir wieder im eigentlichen Zeitplan.

Göteborg



Wir haben uns zu Fuß/per Rolli auf den Weg zur Stadt gemacht. Das AIDA-Shuttle sollte 9 € p.P. kosten.
Nach dem Hafengelände geht es nach rechts über die Brücke, vorbei an "Lippenstift" und Oper. Das dauerte ca. 30 Min.
Vom zentralen Platz gingen wir Richtung Kanal und dann in den Garten mit Palmenhaus und Rosengarten.Hier gibt es auch behindertengerechte Toiletten. Es war Sonntag und der Eintritt frei. Am Kanal entlang gingen wir anschließend zum Haga-Viertel. Hier wird das Pflaster etwas holperiger. Ab 12 h öffnen die Geschäfte und es gibt zahlreiche Cafes. Gemütlich schlenderten wir zurück zum Schiff.
Direkt an der Brücke ist ein großes Einkaufszentrum.
Dafür, dass Göteborg die zweitgrößte Stadt Schwedens ist, geht es dort sehr beschaulich zu.


Dover/Canterbury


Mit dem Shuttle-Bus sind wir zur Stadtmitte gefahren, 8 € oder 12 Pf. für 2 Personen. Um 9.15 h sind wir gestartet, zu Fuß sollte es angeblich 30 Min. dauern, es kam mir aber deutlich länger vor. An der Shuttle-Haltestelle geht man nach links durch den Park zum Busbahnhof. Die Linien 15a und 15b fahren nach Canterbury.Tickets gibt es im Bus, 10 Pf. für 2 Personen, die Fahrt dauert ca. 35 Min. Es sind normale Linienbusse, die im hinteren Bereich eine Rampe haben.
Wir sind zuerst zur Kathedrale gegangen/gefahren: Eintritt 9,50 Pf, die Begleitperson zahlt nichts. Man bekommt am Eingang einen Plan mit den barrierefreien Wegen und Hinweise zu Rampen und Lift und es gibt auch behindertengerechte Toiletten. Die Kathedrale ist wirklich sehenswert. Ein Teilbereich ist nur mit Treppen zu erreichen, für Rollifahrer hat man dafür einen Touchscreen zur Verfügung gestellt, damit man sich zumindest ein paar Bilder davon ansehen kann. Die Fußgängerzone ist gut befahrbar.
Abschließend sind wir nach Sandwich gefahren, leider eine Fehlentscheidung. Es sind zwar niedliche Häuser, aber dort ist nicht viel los. Zudem noch schmale Bürgersteige, hohe Bordsteine und immer diese Autos, die von der "falschen" Seite kommen....
Da wir sehr spät zurück in Dover waren, fuhr kein Shuttle mehr. In einer Bar haben wir uns ein Taxi rufen lassen und zahlten dafür 5,20 Pf.


Le Havre/Etretat


Per Shuttlebus mit Rampe geht es zum Busbahnhof von Le Havre. Der Bus nach Etretat war ein Reisebus, also Treppen kraxeln erforderlich. Das Ticket kostet 2 € p.P., One-way per Taxi kostet ca. 60€. Die Fahrt dauert ca. 1 Stunde.
In Etretat gibt es einen lange Strandpromenade mit Rampen, in der Stadt sind die Bordsteine abgesenkt und an der Promenade gibt es behindertengerechte Toiletten. Mein Mann hat die linke Klippe erklommen, die Wanderung dauerte ca. 1 Stunde. Auf der anderen Seite steht oben eine Kapelle und dorthin kann man mit dem Auto hochfahren. Von der Promenade aus kann man die Steilküste sehr gut sehen, der Strand ist ein Kiesstrand. In der Markthalle und den zahlreichen Geschäften kann man in Ruhe bummeln.





Gegen 15 h haben wir den Rückweg angetreten. Da am Busbahnhof weit und breit kein Shuttle zu sehen war, sind wir per Taxi zum Hafen zurück, 10 €.

Falmouth/ Cornwall


Wir fuhren auf den "Spuren von Rosamunde Pilcher", AIDA Ausflug 4.
Unser Busfahrer fuhr über kleine Dörfer abseits der gängigen Wege und somit konnte unsere Reiseleiterin sich richtig austoben. Sehr viele Infos, super Erklärungen. Außerhalb von St. Ives ist ein riesiger Parkplatz und man muss in Shuttlebusse umsteigen (keine Rampe).
Wir hatten 1,5 Std Freizeit. Die Straßen in St. Ives sind zum Teil sehr steil und holperig, der Ort ist ein typisches Seebad mit viel Trubel.
Weiter geht es zu Lands End, einem Vergnügungspark mit Aussicht, unglaublich, was da mitten in den Klippen steht. Die Wege am Kliff sind teilweise steil aber gut zu befahren. Der letzte Stopp war Marazion. In einem Hotel direkt am Strand gab es den klassischen Cream Tea. Toiletten sind dort über den Haupteingang zu erreichen, sind aber nicht barrierefrei. Der Sand am Strand war schön fest, so dass wir dort noch eine kleine Runde drehen konnten, um St. Michaels Mount etwas näher zu kommen.




Dublin

Ausgang über Deck 6, also die "Hühnerleiter".



Wir haben uns das AIDA-Shuttle (Reisebus) bis zur Stadtmitte gegönnt. Kostet 9€ pP und hält in der Nähe des Trinity Colleges.



Dorthin sind wir dann auch als erstes. Der Eingang ist mit einer Rampe versehen, die Begleitperson zahlt keinen Enitritt (8€).
Um in die Bibliothek zu gelangen, muss man 3 Treppenstufen hoch., dann einen der "Aufpasser" ansprechen und man kommt per Aufzug in die große Halle. Die Menge der Bücher ist beeinduckend. Am Eingang zum Gelände sind barrierefreie Toiletten, per Lift nach unten und dann jemanden suchen, der den Schlüssel dazu hat.
Die Einkaufsstraße Grafton-Street ist gut befahrbar. In der Fußgängerzone ist einiges los, viele Musiker machen ordentlich Stimmung.
Anschließend sind wir zur St. Patricks Cathedral, dort gibt es einen Treppenlift mit Selbstbedienung. Eintritt brauchten wir nicht zu zahlen, wir wurden freundlich durchgewunken.



Im Temple Bar-Viertel gibt es abgesenkte Bordsteine, aber auch Kopfsteinpflaster. Nach einem Guiness im Pub ging es zurück aufs Schiff, auch wenn unsere Männer am liebsten dort geblieben wären. Aus vielen Kneipen klingt irische Folkmusik und in den Straßen tummeln sich Leute aus allen Ländern.



Liverpool

Zitat
Ausflugstipp   Fahrt mit FAB FOUR Taxi incl. Reiseleiter, ‘Lennon-Tour’
(Gesamtpreis: 3 Std. Tour: GBP 50,-) (Taxi wartet geradeaus, leicht links von der Gangway des Schiffes) (Infos unter: http://www.thebeatlesfabfourtaxitour.co.uk/ ) unter youtube:
http://www.youtube.com/watch?v=_2CmwUGT3…player_embedde



 
Auch für Rollifahrer zu empfehlen. Kostet für 3 Std. inzwischen 55 Pf. Wir waren zu viert und mein Faltrolli stand auf dem nichtvorhandenen Beifahrersitz. Es gab aber auch eine Rampe, dann wird es hinten etwas eng. Unser Guide Danny war toll. Voller Enthusiasmus und nicht zu bremsen. Normalerweise dauert die 3 Stunden-Tour mindestens 4 Stunden, weil er soviel quasselt. Wir fuhren verschiedene, bedeutungsvolle Plätze der Beatles in Liverpool an.



Manchmal sind wir ausgestiegen und ein wenig gelaufen/gefahren oder es gab die zahlreichen Infos direkt am Taxi, inklusive Beatles-Songs auf den Fahrten. In der Penny Lane durften wir in den ehemaligen Friseurladen der Beatles und Fotos machen. Alles in allem eine unterhaltsame Tour.


Nachmittags haben wir den AIDA-Ausflug nach Chester gemacht.
Eine niedliche Stadt mit vielen Fachwerkhäusern.



Die Geschäfte auf den oberen Arkaden sind nur per Treppe erreichbar. In einem Gebäudekomplex ist ein großes Einkaufszentrum versteckt. Es gibt dort einen barrierefreien Eingang und Rolli-Toiletten.
Ein bisschen Bummeln, Tee trinken und Leute gucken.....zurück zum Schiff.


Greenock/Glasgow







Ausstieg über Deck 6 (Hühnerleiter).
Wir haben den AIDA-Ausflug 5 gemacht.
Zuerst ging es zum Loch Lomond, dem größten Binnensee. In dem Ort Luss gibt es nicht viel zu sehen, Andenkenläden, Post-Office und Kaffee to go und ganz viel Landschaft. Auf dem Holzsteg am See gibt es sogar eine behindertengerechte Toilette.
Am "Rest an be Thankfull"-Aussichtspunkt kann man die schottischen Hihglands bewundern.
Am Loch Fyne gab es einen kurzen Fotostopp, bevor es dann auf die Fähre über den Holy Loch ging ( Dauer 20 Minuten).
Viel Landschaft, viel Sitzen im Bus.


Oban

Der einzige Reedehafen der Tour, aber das Tendern mit den Rettungsbooten ging problemlos, dank ruhiger See.
Vormittags ging es mit AIDA zu den Arduaine Gärten, laut Scout absolut barrierefrei....nun ja, Ansichtsache.
Es gibt zumindest eine behindertengerechte Toilette. Alle Wege sind mit Rolli allerdings nicht befahrbar. Wir haben uns dann von der Gruppe getrennt und sind alleine durch die Gärten gebummelt. Sehr idyllisch, aber auch nicht unbedingt spektakulär. Wenn die Rhododendren blühen ist es bestimmt viel schöner.



Anschließend sind wir durch Oban gebummelt, viele Cafes und Fischrestaurants. Am Hafen sind wir auf einen Kutter geklettert (nicht barrierefrei!!) und zu den Robbenbänken und Lachsfarmen rausgefahren, kostet für 1 Std 10 Pf.



Invergordon

Ausstieg über Deck 6 (Hühnerleiter)
Über http://www.ocean-links-golf.com/Day_Trips/Day_Trips_Main.htm haben wir eine Tour mit Bruce gebucht. Es kostete 60 Pf pP, der Fahrer wartete am Pierende. Wir waren 8 Personen in einem Minibus ohne Rampe.
Zuerst ging es zur schottischen Meerjungfrau, Teil eines Skulpturenparks. Sie ist deutlich größer als ihre dänische Kollegin und dort ist deutlich weniger Trubel.
Weiter ging es zur Nigg Old Church, dort sind ein paar Treppenstufen zu bewältigen.



Das Dunrobin Castle ist nicht barrierefrei. Während der Rest der Truppe durch das Schloss schlenderte, wurde ich um das Schlossgelände herumgefahren.



Der barrierefreie Eingang ist direkt an der Falknerei, eine behindertengerechte Toilette gibt es auch dort. Um 11h begann die Flugshow mit Eulen, Adler und Co. Durch den unteren Teil des Gartens kann man mit Rolli fahren. Da ich vom Inneren des Schlosses nichts gesehen habe, bekam ich von Bruce einen kleinen Bildband darüber geschenkt. :daumen:
Anschließend fuhren wir nach Dornoch, um die Kirche zu besichtigen...natürlich durch den barrierefreien Eingang.
Nachdem wir sämtliche Bäcker im Ort geplündert hatten fuhren wir zu den Falls of Shin, wo die Lachse flußaufwärts hüpfen. Dieses Spektakel konnte ich nicht sehen, zu viele Stufen abwärts. Es gibt einen anderen Weg zum Fluß hinunter, aber den sind wir nicht ganz bis zum Ende abgefahren.
Statt zum Loch Ness, wo sich alle auf die Füße treten, fuhren wir zur "Million Dollar View".



Ohne Gedränge konnten wir die tolle Aussicht bewundern. Wer weiß...vielleicht hat sich Nessie längst nach hierhin verzogen und genießt die Ruhe.
Pünktlich um 17h waren wir zurück im Hafen.


Kopenhagen





Da wir schon mehrmals in dieser Stadt waren, hatten wir uns für einen entspannten Stadtbummel entschieden. Vom Schiff aus ging es an der Meerjungfrau vorbei, über den Schlosshof Richtung Stroget, der Einkaufsstaße. Einen kurzen Stopp haben wir an der Marmorkirche eingelegt, diese ist aber nur über Treppen zu besichtigen.

Bei strahlendem Sonnenschein ließen wir uns ein Eis schmecken und schlenderten gemütlich zum Schiff zurück.

Zwischendurch gab es natürlich noch drei Seetage zum Entspannen, Ausschlafen, Sonnenbaden und Buffets testen.

Das Wetter insgesamt war besser als erwartet, nur ab und zu ein kleiner Schauer und nicht der befürchtete englische Dauerregen. Mit dem Seegang hatten wir ebenfalls Glück, an nur einem Abend hat es etwas mehr geschaukelt.